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NACH BORKENKÄFERPLAGE, DÜRRE UND STURM: Windräder sollen in den Wald

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Salzwedel – Sachsen-Anhalt ist Deutschlands Windkraft-Meister! Allein von den 51 neuen Anlagen, die seit Jahresbeginn bundesweit genehmigt wurden, liegen 19 hier im Land. Allerdings steht bis heute kein einziges Windrad im Wald. Dagegen regt sich nun Widerstand.

„Sachsen-Anhalts Waldgesetz verwehrt es uns, dringend benötigte Mittel aus der Energiewende zu beziehen“, kritisiert Franz zu Salm-Salm (59). Der scheidende Chef des Landesverbandes der Waldbesitzer verweist auf Paragraf 8, wo es zu Forstflächen im 2. Absatz heißt: „Eine Umwandlung zur Errichtung von Windenergieanlagen ist nicht zulässig.“

Für die Waldwirtschaft, die zur Wiederaufforstung der seit Herbst 2017 durch Dürre, Sturm, Feuer und Borkenkäfer vernichteten Baumbestände rund 500 Mio. Euro benötigt, ein Unding. Zumal in anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz und Hessen längst Windräder aus den Forsten ragen – und den Waldbauern zusätzliche Einnahmen bringen.

Ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt, wo insbesondere in der Altmark und im Südharz bereits Pläne für Wald-Windräder existieren, hoffen nun auf das Vorbild Thüringens. Dessen gleichlautende Ausschlussklausel im Landeswaldgesetz wurde kürzlich vom Bundesverfassungsgericht kassiert.

Um eine Änderung im Sinne der Waldbauern drücken sich in Sachsen-Anhalt ausgerechnet Teile der CDU. Für Salm-Salm, selbst Parteimitglied, „ein nostalgisches Festhalten am Gestern“: „Dabei taugt bei der Höhe moderner Windräder nicht mal mehr der Schutz der Vögel als Argument.“

Quelle: https://m.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/sachsen-anhalt-windraeder-sollen-in-den-wald-83197094.bildMobile.html