Von JÖRG WOLLSCHLÄGER | Im Bundesstaat Florida wird jetzt die neue gesetzliche Regelung zur Garantie elterlicher Mitbestimmung umgesetzt. Darin ist unter anderem ein Verbot von Frühsexualisierung und des für die USA typischen Schuldkultes der sogenannten Kritischen Rassentheorie (Critical Race Theory) für Kindergartenkinder festgeschrieben.
Das neue Gesetz mit dem Kürzel HB 1557 [Link] tritt mit dem 1. Juli 2022 in Kraft. Primär soll es 5 jährige (K3) und (teilweise) auch ältere Kinder vor schädlicher Indoktrinierung schützen. Die Erziehungskräfte sollen anhand von folgenden übergeordneten Fragen selbstständig bewerten ob das Unterrichtsmaterial gesetzeskonform ist:
Kinder sollen frei von Schuldgefühlen aufwachsen
Geht das Buch davon aus, dass der Rassismus derzeit in der amerikanischen Gesellschaft und ihren Rechtssystemen verankert ist, um die Vorherrschaft der Weißen aufrechtzuerhalten?
Könnte das Buch bei den Schülern Schuldgefühle, Ängste oder andere Formen von psychologischem Leid aufgrund von Handlungen anderer Menschen in der Vergangenheit hervorrufen? Enthält es die Vorstellung, dass Menschen aufgrund ihrer Rasse, Hautfarbe, nationalen Herkunft oder ihres Geschlechts privilegiert oder unterdrückt sind? [Link]
Bei der Kritischen Rassentheorie (CRT) geht es um ein in den USA von Bürgerrechtsaktivisten und Juristen in den 1970er Jahren entwickelte politische Kampfideologie, die sich vor allem aus dem Marxismus und dem Feminismus speist. Dabei wird ein struktureller Rassismus postuliert, der sich angeblich durch alle Gesellschaftbereiche einschließlich der Justiz und des Staatsapparates ziehen würde. Es gäbe eine kollektive Privilegierung der Weissen gegenüber den anderen Gruppen. Aufgrund von altem Unrecht wie der Sklaverei sollten daher beispielsweise Schwarze bei der Vergabe von Arbeits-und Studienplätzen positiv diskriminiert, das heißt bevorzugt, werden. Die wochenlangen Unruhen und Plünderungen nach dem Tod von George Floyd zeigen die Gefährlichkeit solcher herbeikonstruierter und von den Medien verbreiteten Phantasievorstellungen für das friedliche Zusammenleben auf [Link].
Die Schulbehörde von Florida hatte schon vor der Ausarbeitung des neuen Gesetzes 40 % der für den Unterricht in Frage kommenden Mathematikbücher abgelehnt, da darin Konzepte mit indoktrinierendem Charakter wie die CRT, Sozial Emotionales Lernen (SEL) und Common Core vorkommen [Link].
Tatsächliches Kindeswohl im Mittelpunkt
Das neue Gesetz schiebt der der Frühsexualisierung von Kindergarten- und Grundschulkindern effektiv einen Riegel vor, da ihr „mentales, emotionales und physisches“ Wohlergehen in den Mittelpunkt gestellt wird. Die vor allem von den Lehrergewerkschaften und Schulbehörden gepflegte „links-radikale, woke Agenda“ an den Schulen soll so effektiv eingedämmt werden, so der Ministerpräsident von Florida, DeSantis [Link].
Von den Büchern für Grundschüler wurden die Transgendergeschichten „Nenn mich Max“ von Kyle Lukoff [Link] und „Ich bin Jazz“ von Jessica Herthel [Link] entsorgt. Ein Comic mit expliziten Darstellungen für Heranwachsende mit dem Titel „Flamer“, was schriller Homosexueller bedeutet, wurde aufgrund geltender Pornographiegesetze ebenfalls als für den Unterricht ungeeignet eingestuft. Aussortiert wurde auch die in diesem Artikel als Titelbild verwendete Darstellung „The Genderbread Person“, ein Wortspiel das sich auf Lebkuchenmännchen (engl. gingerbread) bezieht [Link].
Stärkung der Mitspracherechte der Eltern
Langfristig noch wichtiger ist die Verbesserung der Mitsprache- und informationellen Rechte der Eltern gegenüber den Schulen und Schulbehörden. Wenn Eltern wissen was an Kindergärten und Schulen tatsächlich verbreitet wird und darüber mitbestimmen können werden für die kindliche Entwicklung schädliche kulturmarxistische Inhalte sowieso keine Chance haben.
„Die Rechte der Eltern werden landesweit zunehmend angegriffen, aber in Florida setzen wir uns für die Rechte der Eltern und die grundlegende Rolle ein, die sie bei der Erziehung ihrer Kinder spielen. Eltern haben das Recht, über die Angebote für ihr Kind in der Schule informiert zu werden, und sie sollten davor geschützt werden, dass Schulen den Unterricht nutzen, um ihre Kinder bereits im Alter von fünf Jahren zu sexualisieren.“
Floridas Gouverneur Ron DeSantis, 28.3.2022 [Link]
„Elternrechte im Bildungswesen stärken die Eltern in Florida und schützen unsere Kinder. Dieser Gesetzentwurf verweigert den Schulbehörden und Lehrergewerkschaften die Möglichkeit, Informationen über Schüler vor ihren Eltern zu verbergen. Darüber hinaus verbietet es die Diskussion über geschlechtliche Orientierung und sexuelle Identität in den Klassenstufen K‑3. Während der gesamten Legislaturperiode wurde dieser Gesetzentwurf von denjenigen böswillig verleumdet, die Slogans und Phrasen dem Inhalt und dem gesunden Menschenverstand vorziehen. Glücklicherweise sind Gouverneur DeSantis und ich der Meinung, dass Eltern ein Mitspracherecht haben sollten. Wir werden nicht vor den wütenden Konzernen und ihren müden, von Heuchelei durchdrungenen Taktiken zurückweichen. Als Mutter von drei Kindern setze ich mich für den Schutz der Rechte von Eltern ein.“
Vizegouverneurin von Florida Jeanette Nuñez, 28.3.2022 [Link]