Vorgestern, aus Anlass des “Tages der Pressefreiheit”, blieben viele Titelseiten österreichischer Tageszeitungen demonstrativ leer. Damit protestierten die Verleger im Nachbarland gegen das dort geplante ORF-Gesetz. Ähnlich wie mit dem deutschen Rundfunkbeitrag, nur etwas raffinierter getarnt, sollen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab 2024 Einnahmen von mindestens rund 710 Millionen Euro durch einen Monatsbeitrag von 15,30 Euro garantiert werden. Neben der Titelseiten-Aktion warnten die Verlage in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Karl Nehammer, die Regierung und die Abgeordneten zum Nationalrat, dass die Medienvielfalt durch das Gesetz existenziell bedroht sei: „Wir fordern Sie im Interesse aller Medien in unserem Land auf, einem drohenden Meinungsmonopol entgegenzuwirken. Überarbeiten Sie das ORF-Gesetz. Sorgen Sie für einen fairen Interessenausgleich. Und gewährleisten Sie dadurch Medien- und Meinungsvielfalt“, heißt es weiter.

