In einem aufschlussreichen Interview hat der ehemalige Sberbank-Manager Oliver Kempkens aufgezeigt, um was für einen kontraproduktiven Aberwitz es sich bei den westlichen Sanktionen gegen Russland tatsächlich handelt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges hatte Kempkens seine Tätigkeit bei der russischen Bank beendet und kehrte nach Deutschland zurück. Seiner qualifizierten Ansicht nach haben die Sanktionen ihren Zweck völlig verfehlt. Zwar sei die Arbeit für einige Konzerne schwieriger geworden und die Automobil-, Luftfahrt- und Rüstungsindustrie sei eingebrochen, und Russland befinde sich in einem „graduellen Abstieg“. Anders als vom Westen erwartet werde es jedoch keinen Paukenschlag, mit einer Rückkehr in die Zustände der 1990er-Jahre geben, ist Kempkens überzeugt. Der russische Staat habe “zum Teil wohlkalkuliert“. Es sehe so aus, „dass Russland einen langen Atem“ habe.

