Warum ließ “Fox News”-Chef Rupert Murdoch die Sendung seines Superstars und Zugpferds Tucker Carlson absetzen? Wurde er zu gefährlich für die Democrats?
Kein Journalist in den großen TV-Stationen der USA ist erfolgreicher und wichtiger als Tucker Carlson. Kein anderer Journalist bei MSNBC, CNN, CBS, ABC & Co. hat mit durchschnittlich rund 3 bis 4 Millionen Zuschauern auch nur annähernd eine solche Reichweite (zum Vergleich: MSNBC 1,2 Millionen Zuschauer; CNN 580.000 Zuschauer) und einen solchen Einfluss auf die US-Wählerschaft. Von Carlsons 6,2 Millionen Twitter-Followern können andere Journalisten nur träumen.

Noch im Februar schrieb “Forbes”: “Mit 3,5 Millionen Zuschauern hat Tucker Carlson die am höchsten bewertete Kabelnachrichten-Show der Woche. Carlson verhalf Fox News zu seinem 104. wöchentlichen Einschaltquotengewinn über CNN und MSNBC mit einem durchschnittlichen Prime-Time-Publikum von 2,5 Millionen Zuschauern (MSNBC) und 359.000 Zuschauern (CNN).” Hinzu kommen seine YouTube Videos mit Millionen-Klicks, zum Beispiel 2,3 Millionen Zuschauer beim Video „It is hard to believe this is happening“ aus der letzten Woche, mit dem Intro: „Manchmal wundert man sich, wie verfilzt und unehrlich die Nachrichtenmedien sind.” Hier klagte Carlson die Medien als Verbrecher und Komplizen der Hauptwerbetreibenden aus der Pharmaindustrie an.

US-Medien als politische Lager

Während sich in Deutschland die linksgrünen Massenmedien bemühen, die Illusion eines regierungskritischen und überparteilichen Journalismus aufrechtzuerhalten, unterstützen die Massenmedien in den USA klar erkennbar entweder die Democrats oder Republicans.
“Fox News” steht dabei im Wesentlichen allein auf Seiten der Republicans, während MSNBC, CNN, CBS, ABC et cetera als Vertreter der Democrats ihre Wirkung auf die US-Wähler durch einen gleichgeschalteten Chor erzielen. Dazu gibt es ein wunderbar treffendes Video bei Odysee, das in einer Minute den gescripteten Chor der Mainstream-Medien der USA verdeutlicht. Weitere Tipps hierzu: „Ultimative Zusammenstellung gescripteter Mainstream-Media-Fake-News“ und „News gesponsert von Pfizer“.

Man könnte Carlson gemeinsam mit dem unabhängigen Youtuber Joe Rogan als einen der beiden aktuell wirkmächtigsten Journalisten beziehungsweise politischen Influencer der Welt einordnen. Das macht seine Absetzung zu einer politischen Bombe. Carlsons Positionen sind zu etwa einhundert Prozent deckungsgleich mit denen der meisten Leser von Ansage!: Er positioniert sich gegen Massenmigration, Coronahysterie, Klimaschwindel, Wokeness, Gendern, Privilegien für Menschen anderer Hautfarbe und Kriegsbegeisterung. Konservativ ist er in Fragen von Selbsterhaltung von Gesellschaft, Demokratie, Freiheit, Grundrechten (insbesondere Redefreiheit) und Nation. Im Gegensatz zum durch und durch rassistischen, antisemitischen und sexistischen linksgrünen Lager ist Carlson – zumindest in seiner Sendungen – frei von solchen Eigenschaften.

Wichtigster Journalist der Konservativen

Carlson sprach in seinen Sendungen zumeist in Monologen über alles, was in der USA und der Welt schiefläuft. Also über alles, was linksgrüne Hetzer und Desinformanten als „Verschwörungstheorien, Hetze und Desinformation“ etikettieren. Carlsons Ansehen als an der Wahrheit interessierter Journalist ist dabei so hoch, dass ihm die Republicans  exklusiv die Überwachungsvideos des US-Capitols beim angeblich von Donald Trump initiierten “Sturm auf das Capitol“ zukommen ließen. In diesem Video sieht man, kurz zusammengefasst, wie absurd der von den Democrats und ihren Medien konstruierte angebliche „Sturm auf das Capitol“ am 6. Januar 2021 in Wahrheit war.

Die ganze Lächerlichkeit der „January 6th“-Geschichte ist so unübersehbar wie beim „Rollator-Reichsbürger-Putsch“ in Deutschland oder beim angeblichem „Sturm auf den Reichstag“ am vom 29. August 2020 (Randbemerkung: An diesem Tag war ich selbst Demo-Teilnehmer an der Siegessäule, und es war mir nicht möglich, auf dem Weg dorthin zum Reichstag zu gelangen, um Fotos zu schießen; die gesamte Fläche neben und vor dem Reichtag war von Hundertschaften der Polizei abgeriegelt, so dass sich dort nur Menschen mit ausdrücklicher Genehmigung der Polizei respektive des Innensenators aufhalten konnten!).

Spekulationen über die Gründe

“Fox News” nannte die offensichtlich unwahre Begründung, laut der man sich mit Carlson geeinigt habe, “getrennte Wege zu gehen“ („agreed to part ways“). Gäbe es eine solche traute Einigkeit, hätte man Carlson die Gelegenheit geben müssen, sich von seinen Zuschauern zu verabschieden. Auch die Plötzlichkeit der Entscheidung spricht dafür, dass “Fox News” die Unwahrheit sagt: Carlson erhielt lediglich 10 Minuten Zeit, seine persönlichen Sachen zu packen. In Ermangelung einer Begründung sprießen derzeit überall die Spekulationen. Am häufigsten genannt wird die Vermutung, dass “Fox News” Carlson die Schuld am 787,5 Millionen Dollar-Vergleich mit dem Wahlcomputer-Hersteller Dominion gibt. Allerdings war Carlson nicht der einzige gewesen, der glaubwürdige Zeugen präsentieren konnte, die aussagten, dass ihre Stimmen bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 gefälscht wurden, indem sie Trump wählten und später nachweislich als Biden-Stimmen gewertet wurden.

Auch andere Publizisten – wie zum Beispiel Max Otte – veröffentlichten damals durchaus merkwürdige Beobachtungen, wie zum Beispiel eine Grafik mit dem laufenden Stand der Stimmauszählung (falls ich mich recht erinnere, im entscheidenden Swing State Pennsylvania), wo Trump beständig vorn lag, bis urplötzlich die Linie der Biden-Stimmen einen senkrechten Satz nach oben machte und Trump überholte (erklärt wurde dies mit eingegangenen Briefwählern, die angeblich so gut wie alle Biden gewählt haben sollen).
Die zahlreichen Vorfälle bei der Stimmenauszählung 2020 warfen, gelinde gesagt, dermaßen viele Fragen auf, dass dies zumindest eine genaue Untersuchung erfordert hätte. Dass diese Untersuchung nicht stattfand, war in etwa ebenso anrüchig wie die Tatsache, dass die Regierungsparteien im deutschen Bundestag einen Untersuchungsausschuss über die Corona-Maßnahmen verweigerten. „Geschmäckle“ ist ein in solchen Fällen unangemessen schwacher Ausdruck, um es einmal juristisch unangreifbar zu formulieren.

Viele Fragen offen

Tucker Carlson gab in bester journalistischer Arbeit den Zeugen und Zweifeln eine Plattform. Wie der Wahlcomputer-Hersteller Dominion daraus eine Schadenersatzklage ableitet, und warum “Fox News” letztlich nachgegeben hat, statt dem Vorwurf der Manipulierbarkeit von Wahlcomputern auf den Grund zu gehen, lässt viele Fragen offen.
Als weiterer naheliegender Grund steht der Verdacht im Raum, dass Carlson mit seiner ständigen fundierten Kritik an der Politik von Joe Biden und den Democrats deren Wahlsieg 2024 gefährden könnte. Er habe zu viele unbequeme Fakten und Fragen veröffentlicht.
Dass “Fox News” in Zeiten, in denen die Democrats alle anderen Medien, die Behörden, das Bildungssystem und den Diskurs weitgehend beherrschen, überhaupt oppositionell wirken darf, könnte auch ein Beispiel gesteuerter Opposition sein. Die Überlegung ist nicht abwegig, zumal es allzu auffällig ist, wenn alle Medien wie Blockflöten einer einzigen Partei agieren. Herrschaftsstrategisch ergibt es durchaus Sinn, “Fox News” als Oppositionsmedium an der langen Leine ein wenig kläffen zu lassen – solange der Wachhund nicht die Mächtigen beißt.

Da Tucker Carlson im Gegensatz zu den Blockflöten-Journalisten jedoch unkontrollierbar war und immer bissiger wurde, lautet eine weitere Theorie, dass ihm genau aus diesem Grund der Stecker gezogen wurde. Opposition darf nämlich diesseits wie jenseits des Atlantiks aus Sicht der Mächtigen nur ungefährlich sein. Auf jeden Fall sehen sich Democrats und linksgrüne Medien nach Carlsons Rauswurf bestätigt; zum Beispiel erklärte im Interview bei „Welt TV“ deren US-Korrespondent Michael Wüllenweber, mit Carlson sei die angeblich „in den Augen vieler Amerikaner … größte Schmutzschleuder tatsächlich aus dem amerikanischen Fernsehen zuerst einmal weg.

Wie geht es weiter?

Für Julian Reichelt – er gehört mittlerweile zu den Top 10 der „Liste der wichtigsten Alternativen Medien in Deutschland“ – war Tucker Carlson die Antwort auf die Frage, wie er nach seinem Rauswurf bei “Bild”-Zeitung weitermachen würde: Mit seinen Youtube-Videos auf der Plattform “Achtung, Reichelt!” ist er eine deutsche Kopie des Tucker-Carlson-Formats. Finanziert wird er von einem Koblenzer Software-Milliardär. Wird das Original Tucker Carlson nun ebenfalls den Weg von Julian Reichelt einschlagen? Dafür spricht, dass er in den TV-Sendern der Democrats keine Sendung erhalten wird, zumal es in den USA keine anderen nennenswerten konservativen TV-Sender gibt.

Ein Aspekt, der gegen einen sofortigen Neustart spricht, ist Carlsons wahrscheinlich noch 18 Monate laufender Vertrag bei “Fox News”, der ihm bei voller Bezahlung anderweitige Tätigkeiten untersagt. Da die Details des Vertrags nicht öffentlich sind, ist unklar, ob er ein Recht auf eine veröffentlichte Sendung hat. Sollte diese nicht der Fall sein, könnte er sich wahrscheinlich mit dem Argument des rechtswidrigen Berufsverbots herausklagen.
Vielleicht findet er ebenso wie Julian Reichelt einen Sponsor; hier drängt sich zum Beispiel Elon Musk auf, den Carlson erst im März – zu dessen offensichtlicher Zufriedenheit – interviewt hatte. Noch wahrscheinlicher ist Mike Lindell, CEO des Kissen-Herstellers „MyPillow und mit 50 Millionen Dollar Werbebudget 2022 der Hauptwerbepartner von Carlsons Show. Es darf als gesichert betrachtet werden, dass Carlson an anderer Stelle weitermacht. Seine Millionen Zuschauer wird er mitnehmen.

Eigentor für Fox wie bei Budweiser Bier?

Der Schuss könnte für “Fox News”-Gründer und Aufsichtsratschef Ruper Murdoch (92) und das Medien-Establishment nach hinten losgehen: Die Satire-Seite “The Babylon Bee” (etwa vergleichbar mit dem deutschen “Postillon”, nur politischer), fragte treffend: „Warum feuerte Fox News den einzigen Grund, warum die Leute Fox News schauen?” Tatsächlich war „Tucker Carlson Tonight“ das mit Abstand Sehenswerteste an “Fox News”. Zahllose Carlson-Fans erklärten, dass sie ab sofort erstens “Fox News” den Rücken kehren und zweitens Carlsons nächste Show abonnieren werden. Der Reiz des Verbotenen wird zum zusätzlichen Booster für seine Reichweite und Wirkung werden.

“Fox News” könnte dabei eine ähnliche Erfahrung machen wie die Brauerei Anheuser Busch, deren woke Marketingchefin im März die Transfrau Dylan Mulvaney für eine „Budweiser Light“-Kampagne engagierte, weil das Image der Biertrinker zu langweilig und konservativ sei. Das Ergebnis von „go woke, go broke“ war ein Kulturkrieg: Kunden wandten sich in Massen ab (der Hashtag “#budlightboycott” ging viral) und es folgten Umsatzeinbrüche für “Bud Light”; Restaurants strichen es von der Getränkekarte, ehemalige Kunden wie Kid Rock zelebrierten ihren Protest auf Youtube mit Maschinengewehrsalven auf “Bud Light”-Dosen; die Marketingverantwortliche wurde gefeuert, der Aktienkurs sank zwischenzeitlich um über vier Milliarden Dollar – und Anheuser Busch musste zurückkriechen. Ähnliche Reaktionen könnte nun auch auf “Fox News” zukommen; die Zuschauer aber werden eher nicht zurückkommen. Wichtiger ist nun aber vor allem die Frage, ob und wie Tucker Carlson zurückkommt – denn nichts braucht die Demokratie dringender als Redefreiheit und Pluralismus.

Quelle: https://ansage.org/tucker-carlson-wichtigster-us-journalist-abgesetzt/