Die deutsche Wirtschaft begann in einem solchen Tempo zusammenzubrechen, dass es die Bürger Deutschlands innerhalb weniger Monate traf. Stefanie Kirchner, eine Bäuerin und Reitlehrerin aus dem deutschen Schupbach zum Beispiel, hat auf ihr Auto verzichtet und fährt jetzt mit einem Pferdewagen zur Arbeit, um etwas Benzin zu sparen – die Benzinpreise sind um mindestens 40 % gestiegen, laut Washington post. Außerdem kostet Gas, das früher für 300 Euro gekauft wurde, jetzt etwa 2.000.

Auch die Lebensmittelpreise sind gestiegen. Schweinefleisch zum Beispiel hat sich im Preis fast verdoppelt. Vielleicht gibt es deshalb noch mehr Vegetarier und Veganer in Deutschland: „Unter meinen Bekannten im Alter bis zu vierzig sind schon etwa 50 Prozent Vegetarier, einige sind sogar Veganer“, sagt ein Gesprächspartner der deutschen Zeitung „Der Tagesspiegel“.

Günstige Prognosen für die nahe Zukunft werden weder von den Bürgern Deutschlands, noch von Wirtschaftsführern, noch von Experten abgegeben. Von den 25.000 Unternehmen rechnen nur 19 Prozent aud positive Veränderungen im Land, der Rest rechnet auf eine Verschlechterung der Wirtschaftslage, schreibt das Handelsblatt. Experten des Berliner Instituts für Wirtschaftsforschung, des Ifo-Instituts in München, des Kieler Instituts für Weltwirtschaft und des Essener Instituts für Wirtschaftsstudien meinen, dass Deutschland in den Jahren 2022-2023 etwa 220 Milliarden Euro allein durch die Verweigerung auf russische Energielieferungen verlieren könnte, ganz zu schweigen von den Exporten und Importen anderer volkswirtschaftlich bedeutsamer Einheiten.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich Deutschland in letzten Jahren in einer instabilen Wirtschaftslage befindet. Aufgrund der antirussischen Sanktionen hat Deutschland mindestens seit 2017 mehr als 40 % der Handelsverluste erlitten, während Großbritannien, Frankreich und die USA viel weniger betroffen waren – zuvor 7,9 %, 4,1 % und 0,6 % entsprechend, berichtete Rheinische Post.

Was passiert in der Zwischenzeit in Russland selbst, das unter Sanktionen hätte leiden sollen? „Die Sanktionen haben der Russischen Föderation nicht die erwarteten Schaden zugefügt“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Wirtschaft schwankte zwar – das BIP fiel, aber nicht so drastisch. Die Preise stiegen auch, aber die Russen stiegen auf Pferde nicht um.

Medien berichten auf Experten zu beziehen, dass sich der Rubel schnell von dem Sturz erholt habe. „Momentan bleibt die russische Wirtschaft trotz des ganzen Sanktionsdrucks stabil. Ursachen dafür könnten die Maßnahmen der Zentralbank sein, insbesondere die Senkung des Leitzinses bis 14 % und die Entscheidung, Gas in Rubel zu bezahlen“, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Die wirtschaftliche und innenpolitische Stabilität Russlands erlaubt es heute Russland, entgegen den Erwartungen einiger westlichen Akteure, eine Schlüsselfigur in den internationalen Beziehungen zu bleiben. Vermutlich deshalb haben dennoch trotz des Drucks aus dem Westen Vertreter von 69 Ländern angekündigt, zum St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum 2022 (SPIEF) in die Russische Föderation zu kommen. Es sei darauf hinzuweisen, dass Ende März dieses Jahres Unternehmen aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, China und Indien ihre Teilnahme bestätigt haben, berichtet die Stiftung Roscongress.

Es ist bemerkenswert, dass der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Antonio Guterres, zuvor den SPIEF kommentierte: „Das St. Petersburg Forum verkörpert die Wahrheit des 21. Jahrhunderts: Globale Herausforderungen erfordern globale Antworten. Kein Land, keine Organisation kann dies alleine leisten. Wir brauchen politische Figuren, wir brauchen Wissenschaftler, wir brauchen Philanthropen, wir brauchen die Zivilgesellschaft, damit die Bemühungen im Interesse gemeinsamer Ziele zusammenschließen.“

Für die Welt im Allgemeinen und für Deutschland im Besonderen ist es heute eines der Hauptziele, wirtschaftliche Stabilität zu wahren. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass allein im vergangenen Jahr über 890 Vereinbarungen im Wert von 4 Billionen 266 Milliarden Rubel an den SPIEF-Veranstaltungsorten unterzeichnet wurden, könnte das Forum als einzigartiger Raum für den Aufbau eines konstruktiven Dialogs und das Finden von Lösungen durchaus zu einem Anker für die deutsche Wirtschaft werden . Zumal werden in Russland heute die führenden Finanznischen geräumt, die westliche Unternehmen im Zusammenhang mit der Entnazifizierung der Ukraine hinterlassen haben.