Mehrere Jahre hat die Bundeswehr vorbereitet, dieses Jahr die schnelle Nato-Eingreiftruppe zu stellen. Wegen neuer Probleme bei den Leopard-2-Panzern aber muss die Truppe wieder bundesweit Waffensysteme zusammenklauben.
Gut sechs Wochen nach Amtsantritt erreichen Verteidigungsminister Boris Pistorius, SPD, langsam die ersten Hiobsbotschaften aus seiner Truppe. Laut einem Bericht des ZDF-Magazins »Frontal« kann die Bundeswehr ausgerechnet ihre Zusagen für die VJTF, so nennt die Nato ihre mobilste Eingreiftruppe, nicht oder nur mit erheblichen Verrenkungen erfüllen. Für den Minister, der seit seinem Amtsantritt immer wieder betont, Berlin sei innerhalb des Bündnisses ein verlässlicher Partner, kommt diese Nachricht zur Unzeit.
Das Ziel ist allerdings laut den Zahlen nicht zu erreichen. Stattdessen müsste der Verband aus Thüringen, der sich seit mindestens zwei Jahren auf den VJTF-Einsatz vorbereitet, im Ernstfall Panzer von anderen Einheiten ausleihen, um die Zusagen zu erfüllen. Genau dieses Zusammenklauben von Material, bei der Truppe als »dynamisches Verfügbarkeitsmanagement« regelrecht verschrien, wollte die Bundeswehr für die Nato-Aufgaben eigentlich abstellen. Stattdessen sollten die für die VJTF vorgesehenen Einheiten komplett mit Material ausgestattet sein.