Dort, wo er keine Kriegswaffen zu erwarten hat, benimmt sich der hemdsärmelige ukrainische "Warlord" daneben. Inzwischen setzt er - wie schon einmal ein "großer Führer" - offenbar nicht mehr auf Landesverteidigung, sondern auf den Endsieg gegen Russland. Die Frage stellt sich zudem: Worin unterscheidet sich Selenskyj eigentlich von Putin?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verließ letzte Woche seinen Führerbunker und begab sich auf Tournee, auf Reisen zu seinen Fans und Förderern. Dafür hatte er gute Gründe: Wolodymyr sammelte in Westeuropa Kriegswaffen ein – alleine in Deutschland im Gegenwert von unfassbaren 2,7 Milliarden Euro. Zur Einordnung. Das ist das Dreifache dessen, was die Bundesregierung allen 16 Bundesländern im eigenen Land an Almosen zur Bewältigung der von ihr weitergeförderten Massenmigration zubilligt. Selenskyjs Grand Tour war dabei allerdings kein Bettel-Trip – im Gegenteil, wurde er doch bereitwillig mit fast allem versorgt, was er für seinen weiteren Feldzug gen Osten braucht. Er reiste nach Westeuropa ohne das bange Gefühl eines ungewissen Ausgangs. Es war quasi das Gegenteil dessen, was Deutschland beim European Song Contest in Liverpool erwartete – denn dort war ebenfalls von vornherein klar, dass Deutschland mit seiner degenerierten, betont undeutschen Vertreterband erneut abgestraft werden würde.
Ganz anders der von Beginn an gefeierte “Held” Selenskyj, dem diesmal sogar der deutsche Karlspreis verliehen wurde (für welche Dauer eigentlich und gegen welche Leihgebühr)? Die Aachener Auszeichnung findet traditionell eigentlich an Christi Himmelfahrt statt, doch für Selenskyj wurde auch hier wieder mal eine Extrawurst gebraten gemacht. Kein Wunder – leitet er doch schließlich ein eigenes Himmelfahrtskommando. War Selenskyj eigentlich bekannt, dass Karl der Große auch „Sachsenschlächter“ genannt wurde? Wusste Selenskyj, dass vor ihm auch ehemalige NSDAP-Mitglieder und westliche Kriegstreiber wie Henry Kissinger (Vietnamkrieg) oder Tony Blair und Bill Clinton (völkerrechtswidriger Krieg gegen Jugoslawien) damit geehrt wurden? Oder stand seine Ehrung etwa genau in dieser unrühmlichen Tradition? Mit dem Karlspreis ausgezeichnet wurden bislang im weitesten Sinne jedenfalls Persönlichkeiten, die sich um die Europäische Einigung verdient gemacht haben sollen. Ist das auch bei Selenskyj der Fall? War Europa nicht bereits geeint?
Ton der Unversöhnlichkeit

