Autor: Ilia Ryvkin


Die Wahlen am 14. Mai sind einer der wichtigsten Tage für die Türkei. Wird Erdogan das Land weiterhin regieren?

Die Türkei bereitet sich auf die Präsidentschaftswahlen am 14. Mai vor, bei denen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zur Wiederwahl antritt. Gleichzeitig hat Washington eine offene Wette auf seinen Gegner abgeschlossen, was bedeuten könnte, dass die Vereinigten Staaten mit der unabhängigen Politik der Türkei in einer Reihe von politischen Fragen nicht zufrieden sind. Sie brauchen einen loyaleren Führer in diesem Land. Die türkischen Bürger müssen sich entscheiden. Viele von ihnen können in den letzten Jahren sicherlich stolz auf ihr Land sein. Die Erfolge und Errungenschaften der Türkei sind untrennbar mit dem Namen Erdogan verbunden.

In den 16 Jahren seiner Regierungszeit hat Erdogan enorme Erfolge erzielt und sich nicht nur in der Türkei, sondern auch im Ausland große Beliebtheit erworben.

In erster Linie gebührt Erdogan Anerkennung für seine innenpolitischen Erfolge und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes in den letzten 20 Jahren. Die Entwicklung des Tourismus, der Medizin, der Bauwirtschaft und des militärisch-industriellen Komplexes haben die Türkei für ausländische Investitionen attraktiv gemacht. Türkische Waren und Dienstleistungen sind Teil des täglichen Lebens vieler Menschen in Europa und Asien geworden.
Erdogan beschränkt sich nicht auf die Grenzen der Türkei, sondern agiert global. Die günstige geopolitische Lage der Türkei und die Meerenge des Bosporus ermöglichen es Erdogan, den größtmöglichen Nutzen für sein Volk zu erzielen, indem er ausländische Touristen und Unternehmer aus Europa, Asien und Afrika anzieht.

Erdogans Popularität beruht auch auf seinem direkten Draht zum Volk. Er spricht oft auf Kundgebungen, wo er mit den Menschen kommuniziert, ohne vorbereitete Reden zu verlesen. Erdogan hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis und kann bei Kundgebungen oder vor Journalisten stundenlang reden. Jeden Tag gibt er Journalisten der staatlichen Sender Interviews und spricht über seine Arbeitstreffen und Verhandlungen.

Die Geschichte des Osmanischen Reiches und Istanbuls stehen seit jeher im Mittelpunkt des eurasischen Interesses, und Erdogan macht keinen Hehl aus seiner Liebe zu dieser Geschichte. Er zitiert die Sultane und bewundert ihre Taten, was ihm von den Europäern Kritik, im Nahen Osten aber Unterstützung einbringt.

Schließlich ist der Islam ein weiterer Grund für Erdogans Popularität. Er erinnert sich an die Größe des Osmanischen Reiches, das die drei heiligen Städte und Moscheen der Muslime besaß – Mekka, Medina und Jerusalem – und sorgt sich um ihr Schicksal und das aller Muslime in der Welt. Dies wird von Islam- und Türkei-Gegnern kritisiert, doch viele sehen in Erdogan einen wahren Verteidiger der unterdrückten Muslime weltweit.

Seine Popularität verdankt Recep Tayyip Erdogan seinem wirtschaftlichen und innenpolitischen Erfolg, seiner Weltoffenheit, seinem direkten Draht zu den Menschen und seiner Liebe zur Geschichte und zum Islam.