Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
Balkan – Nach seinem Besuch in Serbien und im Kosovo wird Bundeskanzler Scholz heute in Nordmazedonien und in Bulgarien erwartet. Dabei dürfte der Streit zwischen den beiden Ländern über einen EU-Beitritt Nordmazedoniens im Mittelpunkt stehen. Das EU-Mitglied Bulgarien blockiert dies seit Jahren. Hintergrund der Kanzlervisite sind auch Versuche Russlands, seinen Einfluss auf dem Balkan auszubauen. Am ersten Tag seiner Westbalkanreise hatte Scholz gestern an die Westbalkan-Staaten appelliert, schnell Reformen für einen angestrebten EU-Beitritt einzuleiten. RBB.de
Deutschland – Die Covid-19-Reisebeschränkungen wurden für Reisende aus EU-Ländern und assoziierten Schengen-Staaten aufgehoben. Für Geschäfte, Restaurants und andere Einrichtungen gelten auf nationaler Ebene keine Zutrittsbeschränkungen mehr. Maskenpflicht herrscht noch in Gesundheitseinrichtungen, in Flugzeugen und im öffentlichen Verkehr. Je nach Inzidenz können in den einzelnen Bundesländern aber abweichende Regeln gelten. SRF.ch
Frankreich – Für die Einreise braucht es ein gültiges Covid-Zertifikat oder einen negativen PCR- bzw. Antigen-Test, der nicht älter als 72 bzw. 48 Stunden ist. Die letzte Dosis der vollständigen Impfung darf nicht länger als neun Monate zurückliegen. Kinder unter zwölf Jahren sind von der Nachweispflicht ausgenommen. In Gesundheitseinrichtungen gilt weiter eine Maskenpflicht, ansonsten ist sie weitgehend aufgehoben. Restaurants, Kinos etc. sind für alle offen.
●Gerade erst mit 58.8 Prozent der Wählerstimmen komfortabel im Amt bestätigt, ist für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron noch nichts gewonnen. Denn um regieren zu können, muss die Präsidentenpartei «Renaissance» (vormals La République en Marche) noch die Parlamentswahlen vom 12. und 19. Juni gewinnen. Dabei droht Macron der Drittplatzierte des Präsidentschaftswahlkampfs, Jean-Luc Mélenchon, gehörig in die Suppe zu spucken. Der linksradikale Volkstribun träumt von einer «Cohabitation», einer geteilten Regierungsverantwortung, bei der der Präsident einen Premierminister aus dem Oppositionslager ernennen muss. Mit seinem antikapitalistischen, europafeindlichen Programm hatte es Mélenchon in der ersten Wahlrunde der Präsidentschaftswahl auf 22 Prozent gebracht. Der 70-Jährige will sein Momentum nutzen und erklärte deshalb die Parlamentswahl vollmundig zur dritten Präsidentschaftswahl-Runde. Er schaffte es, die zersplitterte Linke zu einen, was als historisch gilt. Das neue Bündnis «Nouvelle union populaire écologique et sociale » (Nupes) setzt sich aus der linkspopulistischen «France insoumise» (Unbeugsames Frankreich), aus der Kommunistischen Partei, den Grünen und der Sozialistischen Partei zusammen (PS). Nach dem katastrophalen Resultat von Anne Hidalgo (1.75 Prozent der Stimmen) musste sich der PS Mélenchons Partei unterordnen und langjährige Grundsätze über Bord werfen. Zum Programm des Linksbündnisses gehört die Senkung des Rentenalters von 62 auf 60 und die Anhebung des Mindestlohns sowie der Mindestrente auf 1500 Euro. Kostspielige Versprechungen, für die sich der Staat massiv neu verschulden müsste. Dass Mélenchons Linksbündnis auch für einen «Ungehorsam» gegenüber EU-Finanzregeln und den Austritt aus der NATO steht, verprellte die republikanischen, bisher staatstragend politisierenden Sozialisten. In zahlreichen Wahlkreisen kommt es zu dissidenten Kandidaturen dieser «Asterix-Linken.» Was dem Vormarsch der Nupes keinen Abbruch tut: Laut der neuesten Umfrage von Ipsos-Sopra Steria für France Télévision würden im ersten Wahlgang vom kommenden Sonntag 28 Prozent der Wählerinnen und Wähler Nupes ihre Stimme geben, ein Prozent mehr als für das Wahlbündnis «Ensemble» (Renaissance, MoDem, Horizons etc.) von Präsident Macron. Nupes könnte damit auf 125 bis 215 Mandate in der Nationalversammlung hoffen, «Ensemble» auf 250 bis 300 Sitze. Die nationalistische Partei «Rassemblement National» (RN) von Marine Le Pen, die sich bisher immer als erste Oppositionspartei sah, backt dagegen kleinere Brötchen. Die laut Umfragen möglichen 20 bis 50 Sitze wären bereits ein Erfolg. Derzeit verfügt der RN gerade mal über sechs Abgeordnete. Die konservativen «Républicains» würden 35 bis 55 Mandate holen (bisher 100). SRF.ch
Griechenland – Seit dem 1. Mai gibt es keine coronaspezifischen Einreiseregeln mehr. Maskenpflicht herrscht noch in Gesundheitseinrichtungen und im öffentlichen Nahverkehr (Metro, Bus, Tram, Taxi). In Zügen, Flugzeugen und Fernbussen muss keine Maske getragen werden. Restaurants, Kinos, Museen und Bars sind uneingeschränkt offen. SRF.ch
Grossbritannien – darf illegale Migranten nach Ruanda ausfliegen. Eine Abmachung sieht vor, illegal angekommene Migranten zurückzuschicken. Ein erster Flug ist für 14.6. geplant.
●In allen vier Regionen England, Schottland, Wales und Nordirland gelten keine Einreisebeschränkungen mehr. Ebenso wenig gibt es Zugangsbeschränkungen zu Restaurants und anderen Einrichtungen oder eine Maskenpflicht. Die Regierung gibt lediglich Empfehlungen zu Impfung, Gesichtsmaske und anderen Massnahmen ab. SRF.ch
Iran – Frankreich – Grossbritannien und Deutschland – stellen Irans Zusage zur Wiederbelebung des Atomabkommens in Frage. SRF.ch
Ialien – Seit dem 1. Juni gelten keine Einreisebeschränkungen mehr, es muss kein Covid-Zertifikat vorgelegt werden. FFP2-Maskenpflicht gilt noch mindestens bis zum 15. Juni im öffentlichen Nahverkehr, in Spitälern und Pflegeeinrichtungen sowie in Kinos, Theatern und Konzertsälen. SRF.ch
Kosovo – Bundeskanzler Olaf Scholz forderte Serbien auf, „bei der Anerkennung des Kosovo pragmatisch vorzugehen“, denn ohne eine Anerkennung könne das Land nicht in die EU aufgenommen werden. Der kosovarische Politiker Kurti (*1975) brachte eine Initiative für den NATO-Beitritt des Kosovo ein. Er erklärte, dass „die NATO im Kosovo bleiben sollte, bis das Kosovo Teil der NATO wird“. Die serbische Autonome Provinz Kosovo und Metohija erklärte im Februar 2008 einseitig ihre Unabhängigkeit. In den letzten Jahren hat sie mit Unterstützung des Westens aktiv versucht, verschiedenen internationalen Organisationen beizutreten, darunter der UNESCO und Interpol. Mehr als 60 Länder, darunter Russland, Indien und China, sowie fünf EU-Mitgliedstaaten lehnen die Anerkennung des Kosovo ab. VESTI.ru
Österreich – Es gelten keine Einreisebeschränkungen. Die FFP2-Maskenpflicht ist weitgehend aufgehoben, sie gilt nur noch in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Eine Ausnahme macht die Hauptstadt Wien: Dort wird weiter im öffentlichen Verkehr und in Apotheken Maske getragen. SRF.ch
Polen – Kürzlich unterzeichneten Polen und die Ukraine „einen der grössten, wenn nicht den grössten Waffenexportvertrag der vergangenen dreissig Jahre“, so der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (PiS) am Dienstag anlässlich seines Besuches beim polnischen Rüstungsunternehmen Huta Stalowa Wola. Im Gegensatz dazu vertritt Ungarn den Standpunkt, dass der Krieg sich am besten durch einen Waffenstillstand und Friedensschluss beenden lässt. Waffenlieferungen an die Kriegspartei Ukraine würden den Krieg nur unnötig verlängern. MR.hu
Portugal – Reisende ab zwölf Jahren, die über den Luft- oder den Seeweg einreisen, müssen ein gültiges Covid-Zertifikat oder einen negativen PCR- (72 Stunden gültig) oder Antigen-Schnelltest (24 Stunden gültig) vorlegen. Die Regeln gelten ebenso für die Azoren, nicht aber für Madeira. Masken werden im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen getragen. SRF.ch
Russland – Aufgrund der Sanktionen dürfen die beiden russischen Staatssender Russia Today (RT) und Sputnik in der EU nichts mehr veröffentlichen. Nun übernehmen dies Influencerinnen und Influencer auf Social Media, zum Beispiel Alina Lipp. SRF.ch
Schweden – Der schwedische Palast bestätigt, dass Prinzessin Madeleine ihren 40. Geburtstag nicht wie geplant in Schweden, sondern in ihrer Wahlheimat Florida verbringt. «Sie wird in den USA feiern», teilte Informationschefin Margareta Thorgren mit. «Die Königsfamilie wird sie feiern, wenn sie nach Hause kommt», so die Sprecherin. Prinzessin Madeleine plant im Sommer mit ihrer Familie nach Schweden zu reisen. Das grosse Geburtstagsfest ist also nur verschoben. Madeleine Thérèse Amelie Josephine Prinzessin von Schweden und Herzogin von Hälsingland und Gästrikland kommt am 10. Juni 1982 zur Welt. Sie ist das jüngste Kind von König Carl XVI. Gustaf (76) und Königin Silvia (78) und die kleine Schwester von Kronprinzessin Victoria (44) und Prinz Carl Philip (43). Im Januar 2006 schliesst Madeleine ihr Studium erfolgreich ab. Seit 2010 arbeitet sie für die von ihrer Mutter gegründete World Childhood Foundation, die sich gegen körperliche und seelische Gewalt an Kindern einsetzt. Letztes Jahr machte ihre Mutter sie zur stellvertretenden Ehrenvorsitzenden. Privat hat sie vorerst weniger Glück. Die Verlobung mit ihrem langjährigen Freund Jonas Claes Bergström löst sich auf, nachdem bekannt wird, dass Bergström eine Affäre mit der norwegischen Handballerin Tora Uppstrøm Berg hatte. Madeleine flieht nach New York und lernt dort durch gemeinsame Freunde den amerikanischen Geschäftsmann Chris O’Neill kennen. Seit 2013 sind die beiden verheiratet. Den Adelstitel lehnt O’Neill ab und behält seinen bürgerlichen Namen, was für mediale Aufmerksamkeit sorgt. Zur Enttäuschung der Schweden bleibt das Paar nach der Hochzeit nicht im Lande, sondern kehrt in die USA zurück. Mittlerweile haben sie drei Kinder: die achtjährige Prinzessin Leonore, den sechsjährige Prinzen Nicolas und die vierjährige Prinzessin Adrienne. SRF.ch
Schweiz – Eine Grenzregion sucht nach Lösungen gegen den Schwerverkehr. Täglich fahren Hunderte Lastwagen aus Deutschland durch den Aargau in Richtung A1. Die Anwohner haben davon genug. Seit Jahrzehnten stehen Automobilisten im Emmental im Stau. Exemplarisch für die Schweiz spaltet sich das Parlament.
●Die Infektionszahlen steigen wieder – wegen der neuen Variante BA.5. Was das bedeutet, wissen auch Experten nicht genau.
●Das BAG meldet insgesamt 14 laborbestätigte Affenpocken-Fälle – letzten Freitag waren es noch acht Fälle gewesen.
●Wetterregeln. Hat der Niesen einen Hut,…dann wird das Wetter gut.» Diese Wetterregel erweist sich als ziemlich zuverlässig. Sie lässt sich aber generell für höhere Berge anwenden. In der Innerschweiz hört man «Hat der Pilatus einen Hut, dann wird das Wetter gut.» Die Ostschweizer glauben dasselbe vom Säntis oder vom Gonzen. Strömt der Wind hangaufwärts über den Berg, ist bei genügend feuchter Luft mit Kondensation in Form von Wolken zu rechnen. Diese Art von Wolken lässt sich besonders gut bei freistehenden Berggipfeln mit einer Höhe zwischen 2000 und 3000 Metern beobachten. «Hat der Säntis einen Kragen, kann man es wagen.» Das Kondensationsniveau liegt unterhalb des Berggipfels und es haben sich bereits flache Quellwolken gebildet. Es ist möglich, dass im Laufe des Tages Schauer entstehen können, jedoch noch nicht in den nächsten Stunden. «Hat der Pilatus einen Degen, dann fällt bald Regen.» Hier ist eine tiefliegende Wolke gemeint. Die Luftfeuchtigkeit ist generell hoch und bei Tiefdruckeinfluss bilden sich bereits im unteren Bereich des Berges Wolken. Dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass bald Regen einsetzt.
●Suva steigert Jahresergebnis: Prämien sinken auf Rekord-Tief. Gute Nachrichten für Versicherte: Obwohl die Suva mehr Unfällen registriert hat, konnte sie den Betriebsgewinn steigern. Die Suva (auch Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) ist der grösste Unfallversicherer der Schweiz. Die selbständige Unternehmung des öffentlichen Rechts mit Hauptsitz in Luzern versichert rund zwei Millionen Berufstätige gegen Berufsunfälle, Berufskrankheiten und Freizeitunfälle. Ebenso können sich Selbständige mit der Unternehmerversicherung gegen die Folgen von Unfällen absichern.
●Deutlicher Anstieg nach Corona. Mehr Pleiten und weniger Neugründungen in der Schweiz. Die Anzahl Firmenpleiten in der Schweiz ist im Mai gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel auf 528 Fälle angestiegen.
●Glück im Unglück hatte ein «Espresso»-Hörer als er kürzlich mit seinem Tesla S unterwegs war. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern wollte er zum Flughafen Zürich fahren, als es noch auf der Quartierstrasse knallte. «Mein Sohn sagte zu mir, dass ich über einen Stein gefahren sei. Doch auf der Strasse hatte es weit und breit keine Steine.» Danach sei das Auto «schwammig» gefahren, erinnert der Hörer. «Als ich ausstieg, sah ich, dass ein Hinterrad einfach abgebrochen war. Ich will mir nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn das auf der Autobahn passiert wäre.»
●Die Swiss zahlt Corona-Kredite zurück, samt 60 Millionen Zinsen und Gebühren. Den Staat freuts – nicht zum ersten Mal.
●Die Swiss hat rund 100 Flüge im Sommer wegen Personalmangel gestrichen. SRF.ch
Spanien – Für die Einreise aus Schengen-Ländern ist kein Impfnachweis oder negatives Testergebnis mehr nötig. Im öffentlichen Verkehr, in Flugzeugen und in Spitälern, Apotheken und Pflegeheimen muss eine Maske getragen werden. Regional können jedoch abweichende Regeln gelten, es empfiehlt sich also, dennoch ein Covid-Zertifikat mitzuführen und sich über die Vorschriften der Ferienregion zu informieren. SRF.ch
Türkei – Seit dem 1. Juni existieren keine coronabedingten Einreisebeschränkungen mehr. Am Flughafen kann es weiter zu stichprobenartigen Fiebermessungen kommen, die weitere Gesundheitschecks nach sich ziehen. Masken werden nur noch im Gesundheitswesen getragen. SRF.ch
Ukraine-Konferenz in Lugano – «Es wird Orte in Lugano geben, wo man nicht hingehen kann» Ein Zeichen der Solidarität: Michele Foletti, Stadtpräsident von Lugano, freut sich, dass die Ukraine-Konferenz in seiner Stadt stattfindet. Die Konferenz in Lugano findet im Kontext starker internationaler Spannungen statt. Die Konferenz wird als ausserordentliches Ereignis eingestuft, wie der Bundesrat schreibt. Dies ermöglicht eine Beteiligung des Bundes an den Sicherheitskosten, welche für den Kanton Tessin anfallen. Der Bund wird sich zu 80 Prozent an diesen Kosten beteiligten. Der Bundesrat hat auch eine vorübergehende Einschränkung der Luftraumnutzung genehmigt. Bund übernimmt 80 Prozent der Sicherheitskosten. Auch wird der Bund den Kanton Tessin mit einem subsidiären Einsatz von maximal 1’600 Angehörigen der Armee unterstützen. Die Armee-Angehörigen sollen den Schutz von Standorten übernehmen und den Tessiner Behörden auch Material und Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Diese Hilfe hatten die Tessiner Behörden beim Bund angefordert. Wie der Bundesrat schreibt, haben die Tessiner Behörden die Gesamtleitung für den Einsatz. Wichtig zu betonen sei derzeit, dass es sich bei all dem um ein Sicherheitskonzept handle, vieles sei noch offen, sagt Berina Repesa, Sprecherin beim Bundesamt für Polizei Fedpol: «Wie die Sicherheitsmassnahmen konkret aussehen werden, lässt sich nicht mit anderen Ereignissen vergleichen. Erfahrungsgemäss kann sich der Teilnehmerkreis solcher Konferenzen noch kurzfristig ändern. Deshalb sind wir an einer fortlaufenden Lageanalyse und können erst kurz vor der Konferenz genauere Angaben machen.» Das Organisieren der Konferenz sei eine Herausforderung, aber keine unlösbare, sagt Luganos Stadtpräsident Michele Foletti. Anders als seine Parteikollegen von der Lega freut er sich darüber, dass die Stadt Lugano Austragungsort der Konferenz ist. Er sieht die Konferenz als Akt der Solidarität mit der Ukraine. Auch beruhigt er all diejenigen Stimmen, die derzeit Angst haben, dass die Stadt Anfang Juli im Chaos versinken wird: «Es wird Orte geben, wo man nicht hingehen kann, wie der Stadtpark Parco Ciano, unmittelbar neben dem Kongresszentrum. Ansonsten wird das städtische Leben aber von diesem Treffen nicht tangiert.» Der Stadtpräsident hätte es gerne kurz. Wie stark die Stadt abgeriegelt wird, hängt eben auch davon ab, wer wann an der Konferenz teilnimmt. Auch da hat Stadtpräsident Foletti klare Vorstellungen: «Ich denke, es wäre die beste Lösung für alle, wenn die Regierungsspitzenvertreter, welche die Verträge unterschreiben müssen, am Dienstagmorgen im Lugano erscheinen. So könnten sie unterschreiben und kurz darauf wieder abreisen. So müssten sie nicht übernachten. Damit wäre auch das Problem der Hotelsuche gelöst, denn wir haben hier Hochsaison.» Es ist also gut möglich, dass die Ukraine-Konferenz in Lugano eine kurze Sache wird. Über den genauen Ablauf informiert Bundesrat Cassis später in diesem Monat.
●Laut Berater von Selenskij bislang etwa 10’000 Soldaten getötet. SRF.ch
Ungarn – Der Bestseller „Nationale Interessen“ aus der Feder Klaus von Dohnanyis (94) ist nun auch in Ungarn erhältlich. Kanzleramtsminister Gergely Gulyás reflektierte, Ungarn fühle sich häufig allein in europäischen Debatten. Dies werde unangenehm, wenn den Fakten und Tatsachen kein Respekt entgegengebracht wird. „Das vorliegende Buch baut auf der Achtung vor den Fakten auf und stellt so eine erfrischende Ausnahme im heutigen Westeuropa dar“, meinte der Minister. Von Dohnanyi war es, der bereits 2014 nachwies, die deutschen Medien würden die ungarische Lage tendenziell verzerren. Die wichtigste Feststellung des aktuellen Buchs sei jedoch, dass man innerhalb der EU in Nationen denken müsse. Klaus von Dohnanyi ergänzte, um voranzukommen, sollten die europäischen Länder besser mit den nationalen Interessen der anderen vertraut sein. „Europa ist nicht souverän, wir hängen sicherheitspolitisch von den USA ab. Kooperation ist wichtig, aber die Amerikaner verfolgen andere Interessen als wir, auch im Ukraine-Krieg“, lautete die Einschätzung des Ministers der Regierungen Brandt und Schmidt sowie des späteren OB von Hamburg. Gulyás erinnerte daran, Ministerpräsident Viktor Orbán habe wiederholt eine strategische Debatte über die Zukunft Europas angeregt, über die von Ungarn abgelehnte Idee der Vereinigten Staaten von Europa, die unkontrollierte Migration oder das Verhältnis der EU zu China. Prof. Werner Patzelt von der Uni Dresden pflichtete bei, es wäre gut, die Eigenheiten der einzelnen Nationen, also auch der Ungarn in der Gemeinschaft besser zu verstehen zu versuchen. Gergely Prőhle führte als Direktor der Ottó-Habsburg-Stiftung durch den Abend, denn die Stiftung hatte für die Übersetzung des Bestsellers ins Ungarische gesorgt. Prőhle würdigte das gewaltige politische Lebenswerk des Autors. Nationale Interessen. Orientierung für deutsche und europäische Politik in Zeiten globaler Umbrüche. Siedler Verlag, München 2022, ISBN 978–3‑8275–0154‑7. MR.hu
USA – In den USA gibt es vor Ort keine Einschränkungen. Jedoch muss bei der Einreise neben dem Esta-Formular und einem Passagierattest der Nachweis einer vollständigen Impfung erbracht werden. Ab dem 12. Juni müssen Reisende allerdings keinen negativen Coronavirus-Test mehr vorweisen. Im Flugzeug herrscht Maskenpflicht.
●Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatte sich drei Tage lang in Los Angeles zu ihrem 9. Gipfel getroffen. US-Präsident Joe Biden wollte beim Treffen den Beziehungen zwischen Nord‑, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik einen neuen Impuls geben. Dies auch angesichts der wachsenden Präsenz Chinas in der Region. Zum Abschluss des Treffens wollen die USA eine gemeinsame Erklärung zur Migration vorlegen. Dabei soll die illegale Migration in die USA gebremst werden, indem die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern verbessert werden. Bereits vor Beginn des Gipfels kam es zum Streit, weil die US-Regierung die Präsidenten von Kuba, Venezuela und Nicaragua nicht zum Treffen eingeladen hatte. Daraufhin sagten mehrere linke Regierungschefs wie Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, Boliviens Staatschef Luis Arce und die honduranische Präsidentin Xiomara Castro ihre Teilnahme ab. Auch die Staats- und Regierungschefs aus El Salvador, Guatemala, Uruguay und zwei kleinen Karibikstaaten blieben dem Gipfeltreffen fern. Nach dem Streit um die Teilnehmerstaaten hatte US-Präsident Joe Biden um Einheit geworben: «Wir haben die Chance, gemeinsam Wege zu finden, wie wir durch Kooperation mehr für alle unsere Bürger erreichen können.» Biden versuchte, das Bild einer strahlenden Zukunft für die Region zu zeichnen: «Es gibt keinen Grund, warum die westliche Hemisphäre nicht die zukunftsorientierteste, demokratischste, wohlhabendste, friedlichste und sicherste Region der Welt sein kann.» Argentiniens Präsident Alberto Fernández machte sich zum Sprecher der ausgeladenen Staaten und kritisierte die US-Regierung: «Wir hätten uns einen anderen Amerika-Gipfel gewünscht: Das Schweigen der Abwesenden klagt uns an.» Auch der Premierminister von Belize, John Briceño, rügte die USA. «Es ist unentschuldbar, dass einige Länder des amerikanischen Kontinents nicht anwesend sind. Die Geografie, nicht die Politik, definiert Amerika.» Die USA wollen die illegale Migration bremsen und dafür die lateinamerikanischen Länder in die Pflicht nehmen. Der Gipfel-Boykott der Präsidenten von Mexiko, Guatemala, Honduras und Salvador könnte diesen Migrationsplan aber massiv schwächen. Denn ausgerechnet aus diesen Ländern kommen die Menschen, die wegen Gewalt und Armut ihre Heimat verlassen und auf ein besseres Leben in den USA hoffen. US-Vizepräsidentin Kamala Harris kündigte Investitionen privater Unternehmen in Mittelamerika in Höhe von 1.9 Milliarden Dollar an. Zur Stärkung des Gesundheitssektors nach der Corona-Pandemie sollen in Lateinamerika und der Karibik zudem 500’000 Ärzte und Pflegefachpersonal ausgebildet werden. Über eine «Partnerschaft für wirtschaftlichen Wohlstand» wollen die USA die Lieferketten in der Region stärken, Investitionen vereinfachen und Stellen im Bereich der erneuerbaren Energien schaffen.
●Höher als befürchtet. US-Inflation steigt auf höchsten Stand seit über 40 Jahren. Die Teuerung in den USA ist so hoch wie seit 1981 nicht mehr.
●UFOs geben dem US-Militär weiter Rätsel auf. Zahlreiche Beobachtungen von unidentifizierten Flugobjekten aus den vergangenen Jahren geben dem US-Militär weiterhin Rätsel auf. Das ging Mitte Mai bei der ersten Anhörung im US-Repräsentantenhaus seit mehr als 50 Jahren zu «nicht identifizierten Luftphänomenen» (Unidentified Aerial Phenomena, UAP) hervor – so bezeichnet das US-Militär Ufos. Der Vizedirektor des Marine-Geheimdienstes (ONI), Scott Bray, sagte, die UAP-Taskforce in seiner Behörde habe aber keine Hinweise darauf, dass unter den unerklärlichen Himmelsobjekten solche ausserirdischen Ursprungs seien. Der Vorsitzende des Unterausschusses für Spionageabwehr im Repräsentantenhaus, Andre Carson, sagte: «UAP sind unerklärlich, das ist wahr. Aber sie sind real. Sie müssen untersucht werden.» Der Abgeordnete Peter Welch merkte an: «Keiner weiss, ob es ausserirdisches Leben gibt. Es ist ein grosses Universum. Und es wäre ziemlich anmassend, eine eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen.» Der hochrangige Pentagon-Mitarbeiter Ronald Moultrie, der sich bei der Anhörung als Science-Fiction-Fan zeigte, sagte: «Wir sind offen für alle Hypothesen und Schlussfolgerungen, auf die wir stossen könnten.» Bray sagte: «Seit den frühen 2000er Jahren haben wir eine zunehmende Anzahl von nicht genehmigten und/oder nicht identifizierten Flugzeugen oder Objekten beobachtet.» Berichte über Sichtungen dauerten an. Die Zunahme der Meldungen sei auch auf Faktoren wie verbesserte Sensoren oder neuere Flugsysteme wie Drohnen zurückzuführen. Sie sei aber auch eine Folge der Bemühungen des Militärs, die früher mit einem Stigma belegten Meldungen über Sichtungen von unbekannten Flugobjekten einzufordern. «Die Botschaft ist nun deutlich: Wenn Sie etwas sehen, müssen Sie es melden.» Die NASA betont gleichzeitig, es gäbe keine Hinweise darauf, dass die UFOs ausserirdischen Ursprungs seien. SRF.ch
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Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/was-in-der-schweiz-und-anderswo-berichtet-wurde-12-05-2022/