Polizeigewalt in Berlin. Facebook blockiert Benutzer, die Zeugenvideos verbreiten. UN-Sonderberichterstatter bittet um Zeugenaussagen.
In einem kurzen Video ist zu sehen, wie ein Polizist eine Frau ohne Bedrängung seiner Person zu Boden schleudert. Offenbar hat sich die Szene auf der Straße Unter den Linden abgespielt.
Ein Polizist ergreift sie an der linken Schulter und schleudert sie zu Boden. Daraufhin gestikuliert ein energischer Mann mit Rucksack vorwurfsvoll in Richtung des Polizisten, kümmert sich jedoch zunächst um die am Boden liegende Frau. Andere Passanten helfen dabei. Dann richtet sich der Mann mit Rucksack erneut an den Polizisten. Im Video ist zweifelsfrei zu erkennen, dass es der Polizist ist, der die Frau zu Boden warf.
Nach einem kurzen Wortwechsel der beiden dreht der Polizist sich um, offenbar um dem energischen Mann seine Nummer auf der Rückseite der Uniform zu zeigen. Der Polizist hatte die Nummer BE 32005 auf seinem Rücken. Auch das ist zweifelsfrei zu erkennen.
Ich habe das Video auf Facebook gepostet mit der Bitte, den Bekannten zu identifizieren, um eine Anzeige gegen ihn zu schalten. Es gab somit keinen Aufruf zur Gewalt, dennoch wurde mein Account blockiert, weil es angeblich gegen die Community-Richtlinien verstößt. Ein Armutszeugnis für Facebookmoderatoren!
Eine andere Reaktion folgte seitens des UN-Sonderberichterstatters für Folter Nilss Melzers, der gebeten hat, genauere Aussagen an sein Büro zu senden.
von Ilia Ryvkin