Die Thüringer Schäfer kämpfen mit Nachwuchssorgen und sinkenden Erträgen. Bereits seit Jahren gebe es einen starken Rückgang der Schafhaltung, eine Trendwende sei nicht erkennbar, sagte der Erste Vorsitzende des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter, Jens-Uwe Otto, der Deutschen Presse-Agentur. Das Hauptproblem sei die fehlende Wirtschaftlichkeit. «Die reine Schafhaltung ist ein Minusgeschäft.»

So gebe es unter anderem aufgrund fehlender Exportnachfrage bereits seit längerem einen Verfall der Wollpreise, sagte Otto, der als selbstständiger Schäfermeister im südthüringischen Rohr für rund 300 Tiere verantwortlich ist. Für ein Kilogramm Qualitätswolle würden derzeit nur noch 20 bis 30 Cent gezahlt. Sinkenden Erträgen stünden steigende Kosten etwa für Futter und Maschinen gegenüber, wenn die Tiere im Winter in den Ställen gehalten werden müssten.

«Ohne Fördermittel von EU oder Bund kämen wir überhaupt nicht über die Runden», sagte Otto. Aber auch die Fördergelder deckten nicht die vollen Kosten ab. Die Folge sei, dass nicht mehr investiert werde, die Bestände reduziert würden oder die Schafhaltung komplett aufgegeben werde. Der amtlichen Statistik zufolge gab es in Thüringen Ende vergangenen Jahres nur noch 79.300 Mutterschafe; 2021 grasten 87 900 und im Jahr 2020 rund 94.100 Mutterschafe in Thüringen.

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