Der ukrainische Botschafter in Kasachstan hatte in einem Kurzinterview die Position seiner Regierung zum Krieg in der Ukraine erläutert.

Seine Wortwahl war dabei so drastisch, dass sich das Außenministerium seines Gastlandes zum Einschreiten genötigt sah.

Kasachisches Außenministerium bestellt ukrainischen Botschafter „zum Rapport“

Der ukrainische Botschafter in Kasachstan, Petro Wrublewski, wurde am 23.8., wegen seiner Äußerungen in einem Interview mit dem kasachischen Blogger Dias Kusairow, in das Außenministerium der Republik einbestellt.

In diesem Interview sagte Wrublewski, dass es das Ziel der Ukraine sei, so viele Russen wie möglich zu töten.

Das kasachische Außenministerium stellte dazu in einer Erklärung fest, „die kasachische Seite hat den Standpunkt vertreten, dass solche Äußerungen inakzeptabel und mit der Tätigkeit eines Botschafters eines ausländischen Staates unvereinbar sind. Solche Auftritte sollten nicht den freundschaftlichen Beziehungen zwischen Staaten schaden.“

Bekanntlicher Weise sind ja die ukrainischen Botschafter, so auch der, noch bis September „amtierende“ ukrainische Botschafter in Berlin, Melnyk, wie eben auch ihr Präsident, in ihren verbalen Stellungnahmen und Forderungen nicht gerade zimperlich, um nicht zu sagen beleidigend.

Dies allerdings dürfte zumindest Europas Polit-Elite nicht im Geringsten stören. Offenbar gehören derart deplatziertes, undiplomatisches Verhalten, neben Korruption und gänzlich fehlenden arbeitsrechtlichen Bedingungen, dem Verbot jeglicher Opposition etc.,etc., eben auch zur „viel gepriesenen“ EU-Reife der Ukraine.

Blogger-Provokateur als Ansprechpartner des Botschafters

Der Blogger Kusairow aus der Stadt Pawlodar im Norden Kasachstans ist als „Sprach-Aktivist“ bekannt. Er führt sogenannte „Sprachpatrouillen“ im öffentlichen Raum durch und provoziert dabei gezielt Skandale mit solchen Bürgern, die an ihrem Arbeitsplatz nicht die Landessprache, sondern Russisch sprechen. Ergebnisse seiner „Patrouillen“ stellt er ins Netz.

Also eine andere Form der Russophobie, die bei Wrublewski selbstredend auf „fruchtbaren Boden“ gefallen war.

Während einer Kulturveranstaltung am 21.8. sprach er den ukrainischen Botschafter an. Im Verlauf des Gespräches gab er dem Botschafter zu verstehen, dass er die Position der Ukraine teile, mit den abschließenden, mittlerweile dank der fragwürdigen „Song-Contest-Darbietung“, Worten „Slawa Ukraini“ [Heil Ukraine].

Auf die Frage des Bloggers, „was können Sie zur Situation des Krieges in der Ukraine sagen?“ antwortete der Botschafter, „was kann ich sagen? Wir bemühen uns darum, so viele von ihnen wie möglich zu töten. Je mehr Russen wir jetzt töten, desto weniger werden unsere Kinder töten müssen. Das ist alles.“

Sacharowa äußert sich auf Telegram

Sehr bald wurden russische Medien auf diese Äußerung aufmerksam. Den entsprechenden Ausschnitt des Interviews mit Wrublewski veröffentlichte am 22.8. auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in ihrem Telegramm-Kanal. 

„Nur der Botschafter eines Terrorregimes kann so etwas sagen. Acht Jahre lang haben die Kiewer Nazis in aller Stille gemordet und alles auf Moskau geschoben, jetzt sprechen sie offen über Pläne zur nationalen Säuberung“, kommentierte Sacharowa die Äußerung.

Die Versammlung des Volkes von Kasachstan, ein beratendes Gremium des Präsidenten der Republik, verurteilte die Erklärung des ukrainischen Botschafters scharf.

„In unserem Land, in dem Frieden und Einheit die wichtigsten Grundsätze der staatlichen Politik und der gesellschaftlichen Konsolidierung sind, sind solche Äußerungen inakzeptabel und nicht hinnehmbar, ganz gleich, von wem sie kommen.“

Ebenso haben mehrere kasachische Journalisten den Botschafter scharf kritisiert, und es wurde sogar eine Petition zu seiner Absetzung gestartet. Petro Wrublewski ist seit dem Jahr 2020 als Botschafter in Nursultan tätig, zuvor hatte er im diplomatischen Dienst in Polen sowie im Zentralapparat des Außenministeriums in Kiew gearbeitet.

Das russische Untersuchungskomitee erklärte, es werde das Video auswerten und alle Beteiligten identifizieren sowie ihre Beteiligung an den bereits begangenen Verbrechen gegen russische Soldaten überprüfen. Der Blogger Kusairow dagegen hat die fragwürdige Stelle bereits aus dem Video des Interviews auf seinem Instagram-Kanal herausgeschnitten.

Deutlich erkennbar ist hierbei allerdings, dass der „lange Arm“ der Presse-Zensur sich ausschließlich auf Europa und seine „Verbündeten“ konzentrieren dürfte. In Kasachstan ist die Welt der „Vierten Macht im Staate“ offenbar noch intakt.

Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/ukrainischer-botschafter-in-kasachstan-so-viele-russen-wie-moeglich-toeten/