„Wir werden kämpfen mit einem Gegner, der anders ist, als wir: Er versteckt sich, er ist nicht national, sondern international. Er glaubt nicht an die Arbeit, sondern spekuliert mit dem Geld. Er hat keine eigene Heimat, da er das Gefühl hat, die ganze Welt gehöre ihm.“ (Viktor Orban: „Rede zur Lage der Nation“)
Von Károly Villányi und Tamás Jakubász
Die Haupttätigkeit des ungarischen „Philanthropen“-Milliardärs waren schon immer Finanzmachenschaften, und zwar in mehreren Ländern. Der zweite Teil unserer Serie.
Im ersten Teil (Mandiner) wurde die Entwicklung des Soros-Netzwerks in mittel- und osteuropäischen und Balkanländern untersucht, also dessen Einfluss auf innenpolitische Prozesse entlang der Linien ausländischer Interessen. Dies stellt eindeutig ein nationales Sicherheitsrisiko für die betreffenden Länder dar. Bisher freilich konnte keiner der Betroffenen wirklich etwas gegen das Phänomen Soros unternehmen.
Im zweiten Teil untersuchen wir nun, wie der Soros-Kreis riesiges Kapital bewegt, um nationale Währungen, Finanzmärkte und Banken zu vernichten.
Insiderhandel in Frankreich
1988 handelte Soros mit einem Aktienpaket der französischen „Bank Societé Générale“ und erzielte damit einen Gewinn von 2,2 Millionen US-Dollar. Schließlich wurde er von den französischen Behörden wegen Insiderhandels zu einer Geldstrafe von 2,2 Millionen Euro verurteilt.
2006 bestätigte auch der französische Oberste Gerichtshof (Kassationsgerichtshof) diese Entscheidung. Im Jahr 2011 verlor Soros auch einen neunjährigen Prozess vor dem EU-Gerichtshof für Menschenrechte. Die Fäden führten auch zu den französischen Sozialisten, da einer der Beteiligten, Jean-Charles Naouri, einst Stabschef des sozialistischen Finanzministers (und späteren später Premierministers) Pierre Bérégovoy war. Letzterer beging 1993 Selbstmord.
1992: Das britische Pfund wird gekippt
Aufgrund der deutschen Wiedervereinigung war die deutsche Bundesbank, welche im Mittelpunkt des europäischen Wechselkursmechanismus stand, gezwungen, eine strengere Zinspolitik anzuwenden. Dies passte anderen Ländern nicht, sodass daraufhin die Wechselkurse dieser Währungen abgewertet wurden.
1992 bemerkte Soros, dass das britische Pfund nur durch künstliche Wechselkurspolitik mithalten konnte. Also spekulierte er auf die Abschwächung des Pfundes. (origo) Der englische Finanzminister Norman Lamont erhöhte daraufhin am 16. September 1992 als Gegenmaßnahme die Leitzinsen auf 12 %. Doch obwohl die gesamten Devisenreserven der englischen Zentralbank zum Schutz des Wechselkurses verwendet wurden, reagierten die Anleger auf die Unsicherheit durch vermehrten Verkauf des englischen Pfunds.
Weil schließlich die Zentralbank nicht in der Lage war, das starke Pfund zu halten, verließ sie den Wechselkursmechanismus am „Schwarzen Mittwoch“, dem 16. September. Soros‘ „Quantum Fund“ gewann 1,1 Milliarden Pfund durch Spekulationen, woraufhin der Börsenguru als „Pfund-Pfund“ bezeichnet wurde.
Die Transaktion war zwar legal. Aufgrund des riesige Geldbetrages beeinflusste dies den Wechselkurs und hatte daher schwerwiegende Konsequenzen: Der britische Beitritt zur Eurozone wurde blockiert, und stürzte den englischen Finanzminister, sowie das Pfund in ein Chaos, weil es den größten Teil der Devisenreserven der „Bank of England“ verbrauchte (Guardian). Die Kosten beliefen sich auf 3,3 Milliarden Pfund. Die Konservative Partei musste aufgrund all dessen ab 1997 13 Jahre lang in die Opposition.
Obwohl dann allerdings die Abwertung des Pfunds doch nicht mit Inflationsdruck verbunden war, litt die britische Wirtschaft langfristig weniger als erwartet. (Guardian) Laut einigen Analysten soll der „Schwarze Mittwoch“ sogar zur Stärkung der Anti-EU-Linie der Konservativen beigetragen haben, und führte letztlich zum Brexit.
Die asiatische Finanzkrise von 1997
Diese begann im August 1997, nachdem die Bindung des thailändischen Baht an den Dollar aufgrund der Stärke des Dollars aufgehoben werden musste. Bis Oktober hatte die Landeswährung bereits 60 % gegenüber dem Dollar abgewertet. Die Ereignisse eine Spekulationswelle griffen auf die Währungen anderer asiatischer Länder über, wobei die indonesische Rupie, der malaysische Ringgit und der philippinische Peso ebenfalls um 47 %, 35 % bzw. 34 % abgewertet haben.
George Soros setzte damals etwa eine Milliarde Dollar gegen den thailändischen Bat ein. Aufgrund der großen Geldmenge soll also Soros sowie durch seine politischen Verbindungen an der Verursachung der Krise beteiligt gewesen sein. Soros‘ „Quantum Fund“, spekulierte auch gegen die indonesische, malaiische und philippinische Währung. Der Finanzier behauptete zwar, dass er nicht die Krise ausgelöst hätte, weil das Problem durch die Reaktion der thailändischen Zentralbank auf die Nachricht von Spekulationen verursacht worden wäre. (BuisineesInsider)
Infolge der Krise sank allerdings dann Thailands BIP 1997 um 1,4 %, und 1998 um 7,6 %, während es in den Jahren vor der Krise rasch gewachsen war. (epubs) Als Folge der Malversationen gingen die privaten Ausgaben und Investitionen ebenfalls zurück, wobei die Einzelhandelsumsätze um etwa 4 % zurückgingen. Malaysias Wirtschaft fiel 1998 um 7,4 %, wobei das Pro-Kopf-BIP ebenfalls um etwa ein Drittel zurückging.
Wetten gegen den japanischen Yen
Damit verdiente Soros 2013 insgesamt 1,2 Milliarden Dollar: Nach der AKW-Katastrophe von Fukushima 2011 flohen Investoren aus Japan, das Misstrauen gegenüber der Wirtschaft des Landes war extrem hoch, und die Situation wurde durch die Krise in der Eurozone nicht verbessert. Aufgrund der Risiko-aversion an den globalen Finanzmärkten legte der japanische Yen gegenüber anderen Währungen zu, und es kam zu einer Deflation.
Die Anleger erwarteten, dass diese Entwicklung anhalten würde und ignorierten deshalb den japanischen Markt und die Übernahme der Liberaldemokratischen Partei durch Abe Shinzo. Abe hatte sich zwar das Ziel gesetzt, die Deflation zu beenden, wurde aber erst im Dezember 2012 Premierminister. Soros aber war bereits im Oktober auf dem japanischen Markt präsent und nahm eine Short-Position gegenüber dem Yen ein. (Guardian) Abe’s neue Regierung setzte dann die Zentralbank unter Druck, die Geldpolitik zu lockern und die Deflation zu beenden. Schließlich fiel der Yen zwischen November und Februar gegenüber dem Dollar um 20 %. (BusinessInsider)
Angriff auf das ungarische OTP-Bank
Die Budapester Börse erlebte im Oktober 2008 einen enormen Rückgang der OTP-Aktien, der (aufgrund der am Handelsende verzeichneten Aufträge, darunter 9 % in der Schlussphase) um etwa 20 % einbrach.
Die ungarische Regierung musste dann dementieren, dass sie das Staatseigentum an der Bank übernehmen würde, und Sándor Csányi bezeichnete auch das Bankrott-Gerücht (gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters) als Unsinn. Am Tag nach dem Börsenangriff hielten die OTP, das Finanzministerium und die Ungarische Nationalbank, eine gemeinsame Pressekonferenz ab. Dabei bekräftigten sie, dass nicht nur die OTP, sondern auch das gesamte Finanzsystem Ungarns stabil sei. Der damalige Finanzminister János Veres bot eine staatliche Garantie für die Interbankenkredite des Finanzinstituts an, was jedoch von der OTP nicht akzeptiert wurde. Die Bank reichte eine Beschwerde ein.
Anschließend leitete die ungarische staatliche Finanzaufsichtsbehörde (psZÁF) eine Untersuchung ein und kam zu folgendem Schluss: Dass nämlich der „Soros fund management LLC.“ gegen die Vorschriften verstoßen hatte, welche nämlich Markteingriffe verbieten.
Bei dem Deal gewann Soros rund 675.000 US-Dollar. Bei der Schadensprüfung gegenüber der OTP stellte die PSZÁF eine Haftung im Fall des Soros-Fonds eindeutig fest und erlegte Soros eine Geldbuße von einer halben Milliarde Forint für illegale marktbeeinflussende Aktivitäten auf.
Schwere Schäden für Volkswirtschaften
George Soros ist also in der Lage, finanzielle Ressourcen zu mobilisieren, die selbst den größten Volkswirtschaften schweren Schaden zufügen können. Neben der Beeinflussung der Presse und der Zivilgesellschaften kann der amerikanische Spekulant also auch mit wirtschaftlichen Mitteln Druck auf ein Land oder eine Regierung ausüben. – Ein weiterer Beweis dafür, dass das Soros-Netzwerk ein nationales Sicherheitsrisiko darstellt.
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Dieser Beitrag erschien am 30.09.2022 auf MANDINER, unserem ungarischen Partner der Medienkooperation.
Erster Teil: „Philanthropische Subversion I: Wie das Soros-Netzwerk in Mitteleuropa und auf dem Balkan arbeitet“ (UM)
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