Im Vereinigten Königreich geht heute eine Ära zu Ende, und ob eine neue beginnen wird, muss sich erst weisen. Boris Johnson tritt als Premierminister ab, und als Regierungschef folgt ihm Elizabeth „Liz“ Truss nach. Die bisherige Außenministerin setzte sich in einer parteiinternen Abstimmung klar gegen den früheren Finanzminister Rishi Sunak.
Ob Truss in die Fußstapfen ihres großen Vorbilds, der „Eisernen Lady“ Margaret Thatcher wird treten können, erscheint fraglich. Denn bisher ist die neue Premierministerin vor allem durch Kriegstreiberei gegen Russland aufgefallen. Einmal sagte Truss ganz undiplomatisch, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin könne man „mit keinem Wort trauen“. Ein anderes Mal sprach sie von „Elend in ganz Europa und schrecklichen Konsequenzen auf der ganzen Welt“, falls Russland in der Ukraine erfolgreich sein sollte. Dass die 47-Jährige für stets mehr Waffenlieferungen an Kiew und neuen Sanktionen gegen Moskau eintritt, überrascht somit nicht näher.
Baltischen Staaten am Schwarzen Meer lokalisiert
In Russland selbst dürfte die neue britische Premierministerin nicht ganz ernst genommen werden. Grund dafür sind ihre mangelnden Geographiekenntnisse. Anfang Februar meinte Truss, dass die baltischen Länder nicht an der Ostsee (englisch: Baltic Sea) liegen, sondern am Schwarzen Meer: „Wir unseren baltischen Verbündeten über das Schwarze Meer zusätzliche Unterstützung bieten und anbieten.“
Blamage vor Lawrow
Ebenfalls im Februar fragte Truss bei einem Treffen ihren russischen Amtskollegen Sergej Lawrow gefragt, ob sie die russische Souveränität über Rostow und Woronesch anerkennen würde. Sie sagte, dass das Vereinigte Königreich dies nicht tun würde. Truss wusste offenbar nicht, dass die beiden Städte zur Russischen Föderation gehören.
Katastrophale Umfragewerte
Die Briten selbst scheinen über ihre neue Premierministerin nicht begeistert zu sein. In einer Umfrage des Instituts YouGov gaben nur vier Prozent der Befragten an, sie seien „sehr erfreut“, dass Truss in der Downing Street Nr. 10 einzieht. Weitere 18 Prozent zeigten sich „einigermaßen erfreut“, während 67 Prozent eine skeptische bis ablehnende Haltung gegenüber Truss einnehmen.
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