Litauen hat zwei Eiskunstläufern ihre Staatspreise entzogen. Der Grund, die beiden Sportler hatten zugesagt, an einer Eiskunst-Show in Russland teilzunehmen.
Der Event wird von Tatjana Nawka, der Ehefrau des Kremlsprechers Dmitri Peskow, organisiert.

Bereits verliehener Orden wieder entzogen

Litauens Präsident Gitanas Nausėda hat wegen eines Auftritts bei einer Show in Russland die Staatsauszeichnungen für das Eistanzpaar Margarita Drobiazko und Povilas Vanagas zurückgenommen.

Dem Eislauf-Duo werden die, im Jahr 2000 verliehenen Orden entzogen, teilte die Präsidialkanzlei in Vilnius am Mittwoch mit. Der Staatschef folgte damit einer Empfehlung des Litauischen Rats für Staatsauszeichnungen.

„Genug ist genug!“, begründete Nausėda seine Entscheidung und erklärte, „ich habe keinen Zweifel daran, dass das Eistanzpaar hervorragende Athleten waren, aber sie haben ihre Verdienste um Litauen, für die sie im Jahr 2000 ausgezeichnet wurden, mit ihrer zynischen Tat zunichtegemacht.“

In Litauen hatte es zuvor für Aufsehen gesorgt, dass die beiden an einem Schwanensee-Ballett auf Eis in Sotschi teilnehmen werden. Präsentiert wird die vom 9. bis 18. August in der Schwarzmeerstadt laufende Show von der russischen Eistänzerin Tatjana Nawka, die zugleich Ehefrau des Kremlsprechers Dmitri Peskow ist.

Die gebürtige Russin Drobiazko, die im Jahr 1993 die litauische Staatsbürgerschaft erhielt, und ihr Eistanz-Partner Vanagas hatten Litauen bei insgesamt fünf Olympischen Spielen und fast einem Dutzend internationalen Meisterschaften vertreten.

Staatsbürgerschaft ebenfalls entzogen

„Das litauische Außenministerium werde sich dafür einsetzen, dass den Eiskunstläufern die staatlichen Ehren aberkannt werden und Drobjasko die Staatsbürgerschaft der baltischen Republik entzogen wird“, sagte Außenminister Gabrielius Landsbergis in der Sendung „Thema des Tages“ im Abendprogramm des staatlichen Fernsehens am 8. August. „Ich bin bereit, mich an der Diskussion über dieses Thema zu beteiligen und diesen Vorschlag zu unterstützen“, betonte dazu der zuständige Minister.

Landsbergis hält das Verhalten der Eiskunstläufer, sollten sie auch in Sotschi aufs Eis gehen, für einen Verrat. „Ich glaube, dass dies ein Verrat an allem ist, was die Ukraine bekämpft und wogegen Litauen, die Europäische Union und alle unsere Partner vorgehen“, betonte der Politiker.

Die legendäre russische Eiskunstlauftrainerin Tatjana Tarassowa kommentierte die Pläne der litauischen Führung gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.

„Eine absolut abscheuliche Entscheidung, der reinste Völkermord. Ich denke, wir werden das Paar in Russland willkommen heißen. Ihr ganzes Leben lang haben sie ihr Land so sehr geliebt, dass sie nicht nach Russland „gewechselt haben“. Und dadurch haben sie sehr viele Optionen verpasst. Ich verstehe nicht, wie in der heutigen Zeit, im Jahr 2022, solche Entscheidungen getroffen werden können und jemand diese noch unterstützen kann.“

Das Paar Drobjasko-Vaganas gewann Bronze bei den Weltmeisterschaften im Jahr 2000, war zweimal Bronzemedaillengewinner bei den Europameisterschaften (in den Jahren 2000 und 2006) und trat fünfmal bei den Olympischen Spielen an.

Was man nicht alles aus Litauischer Seite unternimmt, um das „Lieb Kind“ der EU zu werden, leider muss man sich da momentan noch mit Platz 2, hinter der Ukraine begnügen, doch wer weiß was da seitens Litauens noch so alles „ausgereizt“ wird.



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Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/litauisches-eislaufpaar-plant-auftritt-in-russland-staatsorden-wurde-zurueckgefordert/