Am 23. Juni 1812 fiel Napoleon mit seiner für die damalige Zeit riesigen Armee von 674.000 Soldaten in Russland ein, das am Anfang des Konfliktes über 409.000 Soldaten verfügte. Napoleon hatte nicht nur einen numerischen Vorteil. Seine Soldaten waren zudem viel besser ausgerüstet und ausgebildet.
Am 1. Januar 1813 blieben Napoleon weniger als 100.000 Soldaten. 470.000 waren tot. Der Rest in Gefangenschaft. Russland verlor in dem Krieg etwa 150.000 Soldaten.
Napoleon hatte es sogar bis Moskau geschafft. Was ihm allerdings nichts nutzte. Denn niemand wartete am Stadttor, um ihn als Sieger und damit als Herrscher über alle Russen zu empfangen. Stattdessen hatten die Russen Teile Moskaus in Brand gesetzt. Napoleon wusste, er war geschlagen, obwohl er nicht eine einzige Schlacht verloren hatte.
Die Russen führten einen asymmetrischen Krieg. Wenn der Gegner nicht bereit ist, sich zur Schlacht zu stellen, dann ist der zahlenmäßige Vorteil nicht viel wert. Russland setzte auf den letztendlichen Erfolg eines Abnutzungskrieges. In dem riesigen Land geht jedem Gegner irgendwann einmal die Puste aus.
Das musste auch die deutsche Armee feststellen. Allein die logistische Herausforderung bei einem Russlandfeldzug, vor allem im Winter, garantiert die Niederlage des Invasoren. Daher ist es bisher noch niemandem aus dem Westen gelungen, Russland zu erobern. Allerdings sind die Amerikaner der Meinung, sie könnten das schaffen. Die Verlockung ist zu groß: Russland ist ein reiches Land.
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