Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
Australien – Zwischen dem heissesten und dem kältesten Ort haben Meteorologen innerhalb von weniger als 24 Stunden einen Temperaturunterschied von 50 Grad gemessen, teilte der Wetterdienst Weatherzone mit. In Fitzroy Crossing im Bundesstaat Western Australia wurden gestern Nachmittag 43 Grad gemessen. In Mount Hotham im Bundesstaat Victoria an der Ostküste fielen die Werte heute Früh auf minus sieben Grad.ORF.at
● Nach Starkregen: Siedlungen an der Ostküste überflutet. In New South Wales mussten über 200 Menschen aus den Fluten gerettet werden. SRF.ch

Belgien – Am 16. 11. leitete NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, ein Ratstreffen, zur Explosion nahe der Grenze zur Ukraine. RTB.be

Deutschland – Die von zahlreichen Pannen geprägte Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus muss komplett wiederholt werden. Die Abstimmung vom September 2021 sei ungültig. Der Gerichtshof geht davon aus, dass „mindestens 20.000 bis 30.000 Stimmen“ von Wahlfehlern betroffen sind“. DW.de

EU – Die EUhat eine Kryptoverordnung für 2024 beschlossen. Anbieter unterliegen der Kontrolle von Finanzaufsichten und brauchen eine Lizenz. ORF.at

Grossbritannien in GB sind Millionen von Menschen in Not. Hilfswerke auf der Insel schlagen Alarm: Die Teuerung bringt viele Briten in Not. SRF.ch

Internet – 20 Jahre Tor, das weltweit 36 Millionen Menschen unzensierten Zugang zum Internet gibt. Tor ist ein Overlay-Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten. Tor schützt seine Nutzer vor der Analyse des Datenverkehrs. Es basiert auf der Idee des Onion-Routings. „TOR“ war ursprünglich ein Akronym für The Onion Router (engl. Zwiebel). Im Oktober 2022 nutzten täglich ca. 2 bis 2,5 Millionen Nutzer das Netzwerk. Tor kann nicht nur genutzt werden, um anonyme Internetzugriffe zu ermöglichen, sondern auch, um Zugriffssperren zu umgehen. Tor-Knoten werden von Einzelpersonen, Vereinen, Universitäten, Bibliotheken und Unternehmen betrieben. Derzeit stehen 7’112 Knoten und 2’787 Bridges zur Verfügung. 2019 stellten die BBC und die Deutsche Welle ihre Internetseiten über das Tor-Netzwerk bereit, um Zensurmassnahmen zu umgehen. Twitter ging diesen Schritt 2022. Tor ermöglicht, dass beide Seiten einer Kommunikation anonym bleiben. Tor kann nicht nur genutzt werden, um anonyme Internetzugriffe zu ermöglichen, sondern auch, um Zugriffssperren zu umgehen. Dank der auf Einfachheit ausgelegten Software ist auch Laien ein schneller Einstieg in das Tor-Netzwerk möglich.  Mehr: www.torproject.org/download/ RFE.cz
● Tor öffnet auch EU-Sperren. RT.ru

Iran. USA wollen Atomabkommen nicht wiederbeleben.
● Gedenken an den «blutigen November 2019» lösen schwerste Proteste aus.SRF.ch

Israel – Bis zu 20’000 jüdische und arabische Israelis werden in Katar zur Fussball-WM erwartet. Gleichzeitig pflegen die beiden Länder aber offiziell keine diplomatischen Beziehungen. Die Menschen im Nahen Osten sind Fussball-fanatisch. Fussballspiele seien oft eine willkommene Ablenkung von den Problemen und Konflikten. Zudem findet zum ersten Mal eine Fussball-WM in der Region statt. Das sei für die Menschen dort ein grosses Ereignis – auch wenn weder die israelische noch die palästinensische Fussballnationalmannschaft mitspielen. Es soll Direktflüge geben. Aber bis jetzt hat sich noch keine Fluggesellschaft darum beworben, direkt von Tel Aviv nach Doha zu fliegen. Einerseits fürchten sie wohl Boykotte arabischer Kunden und andererseits, dass es zu Streit auf einem solchen Flug kommen könnte. Zudem ist die Reisefreiheit von Palästinensern in den besetzten Gebieten (Westjordanland, Gaza) eingeschränkt. Die meisten dürfen nur via Jordanien ausreisen, wenn überhaupt. Die Teilnahme Irans an der Fussball-WM sei für die israelischen Behörden ein Alptraum. Israelis sollen keine nationalen Symbole zeigen. SRF.ch

Italien –  Die Polizei nimmt mehrere Schlepper fest. Aus abgehörten Telefonaten ging hervor, dass sie bereit waren, Migranten auf hoher See «loszuwerden».
● Das „Eintrittsgeld“ für Tagestouristen in Venedig kommt ab Januar 2023. Es soll zwischen 3 und 10 Euro kosten und auch für Italiener gelten. Es gibt viel Opposition. SRF.ch
● Ein Gericht in Rom hat den früheren italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi (86) in einem Korruptionsverfahren freigesprochen.
● Die Polizei vermutet einen Serien-Täter hinter den Prostituiertenmorden. Die beiden ersten wurden leblos in einem Gebäude in der Via Augusto Riboty gefunden, die zweiten in einer Wohnung in der Via Durazzo im Nobelviertel Prati, dem 22. Bezirk von Rom, bei der Einkaufstrasse Via Cola di Rienzo, alle drei auf gleiche Weise erstochen. ORF.at

Katar – Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 soll vom 20. November bis 18. Dezember 2022 stattfinden. Es ist die erste Weltmeisterschaft, die im Nahen Osten ausgetragen wird. Deshalb werden auch Gäste aus allen arabischen und islamischen Ländern erwartet, aber auch aus Israel, Palästina und dem Iran. Dies könnte heikel werden. In speziellen Zonen wird Alkohol verkauft. Ein Liter Bier kommt auf 100 Riyal oder 27 Franken. Das Turnier soll das letzte mit einem Teilnehmerfeld von 32 Mannschaften sein; für das Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada soll das Teilnehmerfeld auf 48 Teams aufgestockt werden. Der winzige Staat mit rund 300’000 Einwohnern (und rund 2,4 Millionen Arbeitsmigranten) spielt eine wichtige Rolle auf der Weltbühne. Katar ist flächenmässig die kleinste Nation, die jemals eine Weltmeisterschaft veranstaltet hat – der Fussball wurde 1910 von den Engländern hierher gebracht. Acht Stadien (bis zu 55 km von Doha entfernt) und mehrere grosse Hotels wurden gebaut. Auch Schiffe stehen zur Unterbringung zur Verfügung. Fünf Millionen Gäste werden erwartet. Während Fans in Russland 2018 durchschnittlich 245 Euro für einen Sitzplatz bezahlten, kosten Tickets für Spiele in Katar durchschnittlich 327 Euro. Tickets für das Finale kosten im Schnitt 780 Euro. Das Land hat sein bestehendes Immobilienportfolio um 105 neue Hotels erweitert. Zu den neuen Immobilien, die Katars Portfolio von 183 Immobilien mit insgesamt fast 32’000 Zimmern hinzugefügt wurden, gehören das bereits eröffnete Banyan Tree Doha, das vom Innenarchitekten Jacques Garcia entworfen wurde; und das bald eröffnende Pullman Doha West Bay, das JW Marriott West Bay und das Steigenberger Hotel Doha in der Nähe des Flughafens. Weitere Informationen finden Sie unter www.visitqatar.qa.SRF.ch

Kongo – Im Kongobecken  wurden grosse Erdöllager unter dem zweitgrössten Regenwald der Welt gefunden. DRK fordert Ersatzzahlungen von Europa, wenn die Vorkommen nicht abgebaut werden dürfen. Das Kongobecken liegt im Zentrum des afrikanischen Kontinents, grösstenteils auf dem Gebiet der Demokratischen Republik Kongo, daneben auch der benachbarten Republik Kongo; sein Einzugsgebiet reicht mit seinen Regenwaldgebieten noch in die Nachbarstaaten Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Äquatorialguinea, Gabun, Angola, und Sambia. DW.de

Niederlande – Die Boeing MH17 der Malaysia Airlines ist am 17.7.2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Da die meisten aus den Niederlanden kamen, findet dort der Prozess statt. Drei Ukrainer wurden wegen 298 Morden zu lebenslanger Haft verurteilt. Der russische Angeklagte wurde freigesprochen. Die Strafrichter verlasen das Urteil im Hochsicherheitsgericht am Amsterdamer Flughafen Schiphol in Abwesenheit der Angeklagten. SRF.ch

Österreich – Statt auf klassische Atomkraftwerke setzen die Grazer auf Mini-Reaktoren, die mit dem Element Thorium (Th-90) betrieben werden. Das soll sicherer als die Kernspaltung mit Uran sein. Statt mit Brennstäben wird der neue Reaktortyp mit einem flüssigen Kern aus Thorium betrieben, der in geschmolzenem Salz gelöst ist. Das Element Thorium ist nur schwach radioaktiv. In geschmolzener Form kann es in Flüssigsalz aufgelöst und mit Neutronen beschossen werden, um eine Kernreaktion zu initiieren. Dabei wird viel Hitze freigesetzt, die man zur Stromerzeugung nutzen kann. So etwas hat Emerald Horizon in Graz in Planung. Das flüssige Thorium-Salz-Gemisch soll mit Neutronen aus einem Teilchenbeschleuniger beschossen werden. Der Teilchenbeschleuniger und der Thorium-Reaktor haben Platz in einem Schiffscontainer. Das Kleinkraftwerk, an dem die Grazer Firma gemeinsam mit slowenischen Forschern arbeitet, soll laut Firmenchef Florian Wagner sicher sein vor einem GAU oder Super-GAU. „Bei uns handelt es sich nicht um ein kritisches System mit Kettenreaktion, das man andauernd bremsen muss. Bei uns ist es genau umgekehrt. Sobald man ausschaltet, passiert gar nichts.“ Die Grazer Firma arbeitet derzeit mit dem slowenischen Jozef-Stefan-Institut und der Bernard-Ingenieurgruppe an einem Prototyp. In herkömmlichen Atomreaktoren entsteht aus Uran 238 Plutonium 239. In Thoriumreaktoren entsteht kaum hochgiftiges und langlebiges Plutonium. Ein massiver Vorteil, „weil die Halbwertszeiten von Plutonium so lang sind, dass man sich auf mehr oder weniger eine Million Jahre verpflichtet, ein Endlager zu bauen. Ein Thoriumreaktor erzeugt zwar genauso viel hochradioaktiven Abfall, der höchstens 1000 Jahre strahlt. Es gibt in Österreich Thorium-Vorkommen im nördlichen Niederösterreich und in Kärnten“, Thorium wurde schon lange als friedliche Kernenergiequelle verfolgt, hat dann aber zu Gunsten von Uran den Kürzeren gezogen – weil man mit Thorium kein Plutonium gewinnen kann. Die Waffen-Lobby und das Militär hätten dafür gesorgt, dass sich Thorium nicht durchsetzte. Es hat sich nicht durchgesetzt, weil die Thorium-Forschung in den USA eingestellt wurde. Das Geld ging in die Plutonium-Forschung. Es dürfen wegen des Atomsperrgesetzes Thoriumreaktoren in Österreich noch nicht zur Stromversorgung eingesetzt werden. Die Firma Emerald Horizon hofft, sie in ein paar Jahren in Nachbarländer verkaufen zu können, als Energieversorgung etwa für Gemeinden, Firmen und Spitäler und als Ersatz für die alten Uranreaktoren. (www.emerald-horizon.com) Sind Minireaktoren eine Einladung für Terroristen?
● Im Wiener Leopold Museum kam es am 15.11. zu einer Klima-Aktion. Zwei Männer überschütteten das „Tod und Leben“-Gemälde von Klimt mit Leim. Nach der Aktion wurde einer der beiden Aktivisten abgeführt, der andere klebte am Schutzglas. ORF.at

Polen – Zeitgleich mit neuen massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine ist am 15.11. eine Rakete auf dem Gebiet des Nato-Mitglieds Polen eingeschlagen. Am Rande des G20-Gipfels auf Bali kam es zu einem Krisentreffen der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten – also USA, Kanada, Frankreich, Deutschland, Japan, Italien und Grossbritannien, sowie jene von Spanien und der Niederlande. Nach Angaben des polnischen Aussenministeriums handelt es sich um eine Rakete aus russischer Produktion. Sie schlug am Dienstagnachmittag auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs in Przewodow ein, 6 km von der Grenze zur Ukraine, 70 km von Lemberg, entfernt. Zwei polnische Staatsbürger starben dabei. Es soll sich um eine ukrainische S300-Flugabwehrrakete handeln. Polen fordert mehr Waffen zur Verteidigung der Ukraine. Przewodów [pʂɛˈvɔduf] (ukr. Переводів Perewodiw) ist ein Dorf mit 400 Einwohnern in der polnischen Woiwodschaft Lublin. Artikel 4 sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets oder die eigene Sicherheit bedroht sieht. In Artikel 5 ist geregelt, dass die Nato-Staaten einen bewaffneten Angriff gegen einen oder mehrere Partner als Angriff gegen alle ansehen. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, Beistand zu leisten. Die Rakete wurde aber nicht gezielt auf das polnische Dorf abgefeuert. Das Verteidigungsministerium in Moskau streitet Berichte ab, wonach russische Raketen Polen getroffen hätten. Diese Berichte hätten das Ziel, die Situation zu eskalieren, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium. Es seien keine Angriffe mit russischen Waffen auf Ziele nahe der polnisch-ukrainischen Grenze ausgeführt worden. Stoltenberg: Russland trägt trotzdem Schuld. Selenski: Bombe war sehr wohl russisch. SRF.ch

Russland – Ex-Präsident (2008–2012) Dmitri Medwedew (57) sorgt mit radikal-nationalistischen Ausfällen für Schlagzeilen. SRF.ch
● Die Öllieferungen in die EU sind im Vorfeld der drohenden Preisobergrenzen stark zurückgegangen. Wie Bloomberg am Montag berichtete, entfallen inzwischen zwei Drittel der gesamten russischen Ölexporte auf dem Seeweg auf asiatische Länder, während die Lieferungen in die EU weiter zurückgehen. Bevor die EU, die USA und ihre Verbündeten antirussische Sanktionen verhängten, machten die Tankerlieferungen nach Asien weniger als zwei Fünftel der russischen Rohölverkäufe auf dem Seeweg aus. Berichten zufolge bilden China und Indien das Rückgrat des jüngsten Anstiegs im russischen Ölhandel, während kleinere Mengen auch nach Sri Lanka und in die Vereinigten Arabischen Emirate verschifft werden. Die Gesamtmenge an Rohöl, die nach China, Indien und in die Türkei geht, sowie die Fracht auf Schiffen, deren endgültiger Bestimmungsort noch nicht bekannt ist, stieg Berichten zufolge in den 28 Tagen bis zum 11. November auf einen Rekordwert von 2,39 Millionen Barrel pro Tag. SP.ru

Schweden – Schweden will der Ukraine mit einem Unterstützungspaket um 500 Mio. Franken einschliesslich Luftverteidigungssystem aushelfen. SRF.ch

Schweiz – Nitrit- und Nitrat-Zusätze machen Wurstwaren haltbar und schön rosa. Auf Kosten der Gesundheit, warnen Forscher. Zusatzstoffe in Wurst, Schinken und Co. erhöhen das Krebsrisiko.
● Deutschpflicht auf dem Pausenhof. Eine Schule im Aargau führt die Massnahme wegen des hohen Ausländeranteils ein.
● Häufig beginnen Zwangsehen mit einer illegalen religiösen Trauung. Das ist auch im Haus der Religionen in Bern passiert.
● Honorarkonsul (Plural: Honorarkonsuln) ist ein Ehrenamt. Es handelt sich dabei oft um Personen, die Länder unterstützen, die es sich selbst nicht leisten können, hauptberufliche Diplomaten ins Ausland zu senden. Zudem kennen diese Personen ein Gastland besonders gut, weil sie beispielsweise im jeweiligen Land leben und dort gut vernetzt sind. Sie sind unbezahlt und können zusätzlich neben den diplomatischen und konsularischen Vertretungen in dem Land tätig sein. Hunderte «Schatten-Diplomaten» sind gemäss einer internationalen Medienrecherche in kriminelle oder problematische Machenschaften involviert. Auch in der Schweiz soll es einige Fälle geben. Angestossen hat die Recherche das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) und die US-Rechercheplattform ProPublica. Mehr als 500 gegenwärtige oder frühere Honorarkonsuln sollen in Kriminalfälle, Skandale oder behördliche Ermittlungen verwickelt sein. Dies geht aus dem Projekt «Shadow Diplomats» hervor, an dem sich fast 60 Medien in 46 Ländern beteiligt haben. Zurzeit sind in der Schweiz 126 Honorarkonsuln von ausländischen Staaten akkreditiert. Besonders häufig sind es Anwälte und Treuhänder, Finanzberater oder Bankiers. Weiter ist auffällig, dass etliche der in der Finanzbranche tätigen Honorarkonsuln auch in teils umfangreiche Geschäfte mit Offshore-Firmen involviert sind. Diese stufen selbst Experten des Bundes als besonderes Risiko ein. Oft üben in westlichen Ländern Menschen mit langer Berufserfahrung zum Beispiel in Wirtschaft oder Politik diese ehrenamtliche Funktion aus. Sie pflegen zum Beispiel Kontakte in das andere Land und beglaubigen Dokumente. Laut der Recherche gibt es aber zahlreiche schwarze Schafe, die die Privilegien etwa bei Reisen gezielt ausnutzen – und die Titel seien zum Teil sogar käuflich.
● Seit gut 80 Jahren hat Penicillin unzählige Menschenleben gerettet und viel Leid gemindert. Das soll so bleiben. Antibiotika gehören zu den wertvollsten Medikamenten, die wir kennen. Doch diese wirken nicht mehr so gut wie früher. Einige Bakterien haben auf natürliche Art eine Abwehr gegen Antibiotika entwickelt – sogenannte Antibiotika-Resistenzen. Das ist in der Medizin ein zunehmendes Problem. In der Schweiz wird deshalb intensiv geforscht.
● Bericht des Europarats: Schweiz schützt Frauen nicht gut genug.
● Stealthing [st​elθi​ŋ], (engl., heimlich tun) ist eine Form des Missbrauchs, bei der ein Sexualpartner das Kondom heimlich und ohne Einwilligung des anderen Partners entfernt oder beschädigt und anschliessend Geschlechtsverkehr ausübt. Die Praxis führt dazu, dass kein Safer Sex stattfindet und die Übertragung von Krankheiten und ggf. eine Schwangerschaft möglich werden. In der Schweiz gibt es beim «Stealthing» bisher eine Gesetzeslücke – das soll sich aber ändern.
● Zivilschutzorganisationen beklagen akuten Personalmangel. Unter anderem auch, weil die Dienstzeit für Zivilschutzleistende von 20 auf 14 Jahre reduziert wurde. Auf Bundesebene wird seit Monaten über mögliche Lösungen diskutiert. Der Aargau prescht nun vor und versucht es mit einem obligatorischen Infoanlass. Es ist eine umstrittene Idee: Im Aargau sollen künftig auch Schweizer Frauen sowie Ausländer antraben für einen obligatorischen Infotag. An diesem halbtägigen Anlass werden sie über den freiwilligen Dienst bei Zivilschutz, Feuerwehr oder Samaritern informiert. Das Aargauer Parlament hat das entsprechende Gesetz am Dienstag einstimmig beschlossen. Das ist eine Schweizer Première im Kampf gegen den Personalmangel bei Miliz-Organisationen.
● Ende Jahr laufen die Corona-Nothilfen für Kunstschaffende aus. Einigen droht der Gang zur Sozialhilfe.
● Wenn Patrick Lahusen die ehemalige Gas-Bohrplattform im luzernischen Finsterwald betritt, liegt ein Hauch von Nostalgie in der Luft. Jahrzehntelang suchte er nach einheimischem Gas. In Finsterwald ist er nicht nur fündig geworden, sondern schaffte die kleine Sensation: Knapp zehn Jahre konnte die Schweiz ab 1985 eigenes Gas fördern. Von 1985 bis 1994 wurden in Finsterwald insgesamt 74 Millionen Kubikmeter Gas durch das noch heute sichtbare Rohr gefördert. Im Vergleich zu den hierzulande jährlich verbrauchten 3’600 Millionen Kubikmetern scheint diese Menge zwar gering. Dennoch wird die stillgelegte Anlage immer wieder als Beweis dafür aufgeführt, dass im Schweizer Boden förderbare Gasvorkommen vorhanden wären. Dass sich eine Förderung wirtschaftlich lohnt, ist jedoch nicht belegt: Mit dem Gas in Finsterwald konnte nur ein Bruchteil der rund 30 Millionen Franken teuren Bohrkosten gedeckt werden. Tatsächlich werden auch an anderen Standorten Gasvorkommen vermutet. Theoretisch wäre Fracking an den meisten Orten erlaubt. Bei dieser umstrittenen Technik wird Flüssigkeit mit Sand und Chemikalien in den Untergrund gepresst. Dadurch wird das Gestein aufgebrochen. Der Sand hält die entstandenen Frakturen offen, damit das Gas ungehindert aus dem Boden strömen kann. Die drohende Mangellage weckt neue Begehrlichkeiten rund um das schlummernde Gaspotenzial unter Schweizer Böden. Dass sich die Sensation von Finsterwald wiederholt, scheint aber aus klimapolitischen Überlegungen wenig realistisch.
● Der Kanton ruft Landwirte im Zürcher Weinland auf, ihre Schafe über die Nacht in den Stall zu holen. Ein Wolf streift durch Zürich.
● Nur auf wenigen Höfen dürfen Milchkühe ihre Kälber säugen.
● Der Bundesrat und die betreffende Kommission des Ständerats sind gegen die Übernahme der EU-Sanktionen gegen Iran. SRF.ch

Slowenien – Das Land bekommt mit der liberalen Rechtsanwältin Nataša Pirc Musar (54) erstmals eine Frau als Staatsoberhaupt. Pirc Musar kam bei der Wahl am Sonntag auf 53,9 Prozent der Stimmen, teilte die staatliche Wahlkommission mit. Ihr Stichwahl-Kontrahent, der konservative Ex-Aussenminister und Oppositionspolitiker Anže Logar (46), erreichte 46,1 Prozent. ORF.at

Tibet – Lha Bab Duchen ist einer der vier buddhistischen Feiertage in der tibetischen Tradition, heuer am 15.11. Es ist jedes Jahr ein anderer Tag, weil die Tibeter traditionell den Mondkalender verwenden. Die Geschichte besagt, dass Buddha in den Himmel aufstieg, um seiner Mutter den Weg zur Erleuchtung zu lehren. Sie starb, als er noch ein Kind war. Die Geschichte besagt, dass Buddha mit 41 eine Woche in den Himmel stieg und dann zurückkehrte. Der Feiertag feiert seine Rückkehr, ein guter Tag zum Meditieren. SP.ru

UNO – Für die Resolution, die eine Grundlage für spätere Reparationszahlungen Russlands an die Ukraine wegen des Krieges bilden soll, hatten am 14.11. in New York 94 Staaten bei 73 Enthaltungen und 14 Gegenstimmen gestimmt. Neben Russland votierten die Bahamas, Belarus, Zentralafrikanische Republik, China, Kuba, Nordkorea, Eritrea, Äthiopien, Iran, Mali, Nicaragua, Syrien und Simbabwe gegen die Resolution. Die Ukraine hat die bisherigen Schäden infolge des Krieges auf einen dreistelligen Milliardenbetrag geschätzt. Schon gestern hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow den UNO-Beschluss kritisiert. Damit würde der von westlichen Staaten begangene Raub russischer Geldreserven im Ausland vollendet, klagte er. Ex-Präsident Medwedew warnte vor der Umsetzung. Investoren aus den Ländern, die russisches Eigentum beschlagnahmten, müssten ebenfalls mit einer Enteignung rechnen.. ORF.at

Ukraine – 20’000 Tschetschenen haben seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine gekämpft. 9’000 von ihnen befinden sich derzeit an der Front, sagte Tschetscheniens Führer Ramsan Kadyrow (46) am 15.11. VESTI.ru

Uruguay – Uruguay war vor bald zehn Jahren das erste Land weltweit, das Cannabis vollständig legalisierte. Die Erfahrungen des südamerikanischen sind deshalb auch für die Schweiz und Europa interessant. Doch trotz der Legalisierung hält sich der Cannabis-Schwarzmarkt auch in Uruguay hartnäckig. «Wir haben gelernt zu produzieren und die Verbraucher haben gelernt, zu konsumieren. Das ist die Geschichte der Marihuana Legalisierung in Uruguay», sagt Cannabis-Produzent Óscar González. Im Auftrag der uruguayischen Regierung produziert seine Firma zwei Tonnen Cannabis pro Jahr. Verkauft wird das Gras danach in der Apotheke. Es gibt vermutlich kein Land, das in den letzten Jahren so viel über Anbau, Handel und Konsum von Marihuana diskutiert hat, wie Uruguay. Uruguay geht dabei weiter, als andere Länder – weiter als die Niederlande etwa, wo Cannabis-Konsum und ‑Verkauf zwar geduldet werden, vom Gesetz aber verboten sind.

In Uruguay hingegen hat die Regierung Cannabis 2013 vollständig legalisiert. Der linke Präsident José Mujica war davon überzeugt, dass die Legalisierung den Drogenbanden das Geschäft entzieht – mindestens beim Cannabis-Handel. Tatsächlich: Der illegale Cannabis-Handel ist seit 2014 um ein Fünftel zurückgegangen. Doch den Schwarzmarkt gibt es immer noch. Unter anderem, weil vielen Kiffern das staatliche Gras zu schwach ist. Podcast «International», SRF.ch

USA – Die Ankündigung von Donald Trump (76), in zwei Jahren nochmals in den Präsidentschafts-Wahlkampf steigen zu wollen, ist keine Überraschung. Und doch ist sie ein Paukenschlag, zu dem sich Trump offenbar gedrängt sah, nachdem er plötzlich Gegenwind zu spüren bekommen hatte. Kein Wunder haben republikanische Strategen und selbst Trumps engerer Zirkel zuletzt versucht, ihn zumindest dazu zu bringen, seine bereits angekündigte Ankündigung zu verschieben. Doch Trump entschied sich, darauf zu pfeifen. Denn Trump ist nach wie vor der Favorit, falls ihm beispielsweise der aufstrebende Gouverneur von Florida, Ron DeSantis (44), die republikanische Kandidatur streitig machen sollte. Während manche vom republikanischen Establishment nach den Zwischenwahlen andeuteten, eine Zukunft ohne Trump zu bevorzugen, steht die republikanische Basis weiterhin fest zum ehemaligen Präsidenten.
● Nach vielen Verschiebungen startete am 16.11. die Nasa-Mondmission «Artemis 1» ihren Testflug.
● Die US-Demokraten hatten bei den Zwischenwahlen die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren. Sie müssen nun einen neuen Fraktionsvorsitzenden bestimmen. Pelosi wird weiter Abgeordnete bleiben. SRF.ch
● Marjorie Taylor Greene (48) versprach am 17.11. dass unter den Republikanern kein Cent mehr in die Ukraine fliessen wird. FOX.us

Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/was-in-der-schweiz-und-anderswo-berichtet-wurde-18-11-2022/