Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell
Belarus – Aussenminister Wladimir Makej hat sich am 12. Juli mit dem ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter des Staates Israel in Belarus Alex Goldman-Shaiman getroffen. Das Treffen wurde anlässlich des Abschlusses der diplomatischen Mission von Alex Goldman-Shaiman in Belarus organisiert. Der belarussische Aussenminister dankte dem Diplomaten für seinen konstruktiven Beitrag zur Entwicklung und Stärkung der belarussisch-israelischen Beziehungen. BELTA.by

Deutschland – Immer wieder lodern in Ostdeutschland Wandbrände. Munition aus dem zweiten Weltkrieg erhöht die Gefahr für die Feuerwehren. Im Landkreis Dahme-Spreewald, etwa 100 Kilometer südöstlich von Berlin, bekämpft er Glutnester, welche den Brand immer wieder anfachen. Hitze und Trockenheit begünstigen die Brände. Zwar hat es am vergangenen Wochenende geregnet – doch die Böden nicht so durchnässt, dass die Gefahr gebannt wäre. Und jetzt steht auch noch eine Hitzewelle an. Doch das Löschen ist hier besonders gefährlich. Überall im Boden gibt es Reste von Weltkriegsmunition. «Hitlers Wehrmacht war zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Rückzug, die Rote Armee rückte vor. Man hat da Munition im Boden vergraben – auf beiden Seiten. Doch die Zündkapseln funktionieren noch – wenn’s brennt, können sie hochgehen», sagt Raimund Engel. Er ist Brandschutzbeauftragter des Landes Brandenburg – auch er ist fast 24 Stunden im Einsatz. Und er sorgt sich um die Feuerwehrleute. «Immer wieder gibt es Explosionen, gehen alte Bomben hoch». Ausgelöst werden die Brände einerseits durch Unachtsamkeit – die weggeworfene Zigarette spielt immer noch eine Rolle. Aber auch mit Phosphor bestückte Munition kann auslösend sein: Die sogenannte Leuchtspur-Munition erlaubt es den Soldaten, den Weg des Geschosses nachzuverfolgen, zu sehen, wohin die Kugel fliegt. Nicht in jedem Fall wurde das hochentzündliche Phosphor auch entflammt – eine Gefahr, die tausendfach in den Böden lauert. Durch die Hitze kann sich das Phosphor auch heute noch, 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, entzünden. Und so einen Waldbrand auslösen. Der Job der Feuerwehrleute wird durch die Munition im Boden noch gefährlicher. Sie können nicht direkt zu den Bränden vordringen – wegen der Explosionsgefahr. «Wir löschen vor allem von den Fahrwegen aus», sagt Förster Becker, «um unsere Leute nicht zu gefährden». Doch oft sind die Einsätze zu wenig effektiv. «Den Männern und Frauen bleibt oft nur noch, zuzusehen, bis die Wälder verkohlt sind. SRF.ch
● Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey hat sich dafür ausgesprochen, öffentliche Gebäude wie das Rote Rathaus oder das Brandenburger Tor nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen. Man müsse alle Möglichkeiten zum Energiesparen prüfen, sagte Giffey. Auch bei der Strassenbeleuchtung müsse zwischen Sicherheitserfordernissen und Einsparmöglichkeiten abgewogen werden. Angesichts der Energieknappheit hatte schon Berlins FDP Fraktionschef Czaja angeregt, öffentliche Gebäude nicht mehr anzustrahlen.
● In Berlin-Mitte werden ab heute die ersten Impfungen gegen die Affenpocken verabreicht. RBB.de

Euro – Franken und Dollar überholen Euro. Der Euro ist erstmals seit fast zwanzig Jahren nur noch einen US-Dollar wert. Vor 12.7. haben die beiden Währungen erstmals seit dem Jahr 2002 Parität erreicht. Grund für die Abschwächung des Euros sind laut Ökonomen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der Kampf gegen die Inflation. Kurzzeitig ist der Euro gar noch minimal unter die Marke von einem Dollar bis auf 0.9999 gefallen. Dies ist aber nicht der tiefste Stand in der Geschichte des Euro: Dieser wurde nach seiner Einführung als Buchgeld im Jahr 1999 im Oktober 2000 bei 0.82685 Dollar verbucht. Der Euro steht an den Finanzmärkten seit längerem unter Druck. Seit Jahresbeginn ist er nun um rund 13 US-Cent gefallen. Als Gründe nennen Ökonomen zum einen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die Europa besonders treffen. Als problematisch gilt besonders die hohe Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen. Ein Gaslieferstopp könnte eine schwere Rezession auslösen, warnen Ökonomen. Ein zweiter Grund für den schwachen Euro ist das eher zurückhaltende Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die hohe Inflation. Im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken hat die EZB ihre Leitzinsen noch nicht angehoben, sondern sich nur zu einer Ankündigung durchgerungen. Am 21. Juli sollen die Zinsen im Euroraum erstmals seit etwa elf Jahren steigen. Die US-Notenbank hat im Kampf gegen die hohe Teuerung die Leitzinsen zuletzt um 0.75 Prozentpunkte angehoben und dürfte diese am 27. Juli um weitere 50 bis 75 Basispunkte erhöhen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Zinsen gar unerwartet stark um 50 Basispunkte erhöht. SRF.ch

Grossbritannien – Erster Auftritt am 12.7.1962. 60 Jahre Rolling Stones – auf den Tag genau. Genau heute vor 60 Jahren traten die Rolling Stones zum ersten Mal auf – im Marquee Club in London. SRF.ch

Israel – Biden beginnt Nahost-Reise in Israel. Eineinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt besucht US-Präsident Joe Biden erstmals den Nahen Osten. Zum Auftakt wird er heute in Jerusalem erwartet. Dort stehen Gespräche mit dem neuen israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid, Präsident Yitzhak Herzog und Oppositionsführer Benjamin Netanyahu auf dem Programm. Im Westjordanland will Biden Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen. Das Weisse Haus kündigte an, Biden werde in Israel das „eiserne Engagement“ der USA für die Sicherheit des Verbündeten bekräftigen. In den Gesprächen werde es auch um Israels zunehmende Integration in die Region gehen. Beim Treffen mit Abbas werde Biden seine Unterstützung für eine Zweistaatenlösung unterstreichen, „die dem palästinensischen Volk ein gleiches Mass an Sicherheit, Freiheit und Chancen bietet“. Mit Zweistaatenlösung ist gemeint, dass es neben Israel einen unabhängigen Staat Palästina geben soll. ORF.at

Italien – Nach monatelangen Spekulationen hatten die Basler und die Mailänder Firma Ende Juni bestätigt, dass sie über einen möglichen Zusammenschluss verhandelten. Mehrere Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Dufry wird ihrerseits eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, die über die Fusion befinden wird. Der Zusammenschluss von Dufry und Autogrill sei mehr als nur die Summe dieser beiden Unternehmen, sagt Dufry-Chef Xavier Rossinyol am Vormittag bei einer Medienkonferenz. Konkret will der neue Konzern das Geschäft mit der Verpflegung und das Einkaufen an den Flughäfen stärker zusammenbringen. Rossinyol erklärt: In einem Laden, der Alkohol verkauft, soll es künftig auch möglich sein, diesen zu konsumieren. Denn heute sei es so, dass viele Menschen am Flughafen gar nichts kaufen würden. «85 Prozent der Fluggäste kaufen nichts. Die restlichen 15 Prozent bleiben nur 5 bis 10 Minuten im Geschäft», so Rossinyol. Er ist überzeugt, dass jetzt, nach den Pandemie-Massnahmen, der richtige Moment sei für einen solchen Zusammenschluss. Auch wenn er eingestehen muss, dass die Geschäfte noch besser liefen, wenn die Flughäfen aktuell nicht so überlastet wären. «Das Problem ist nicht die Nachfrage, sondern wie Flughäfen und Airlines diese bewältigen.» SRF.ch

Kanada – Ukraine klagt Kanada wegen Sanktionsbruch für Siemens-Turbine. ORF.at

Österreich – Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat bei seinem Besuch in Israel Interesse an israelischer Rüstungstechnologie und künftigen Gaslieferungen bekundet. Österreich kam nicht mit leeren Händen. Mit insgesamt 1,5 Millionen Euro wird die Gedenkstätte Yad wa Shem unterstützt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 12.7. unterzeichnet. Man wolle damit den Kampf gegen Antisemitismus stärken.
●Oppositionspartei FPÖ geht mit dem Juristen Walter Rosenkranz als Kandidat in die Bundespräsidentenwahl im Herbst. Der 59-Jährige soll am 9. Oktober gegen Amtsinhaber Alexander Van der Bellen (78) antreten. Rosenkranz war von 2008 bis 2019 Abgeordneter im Nationalrat. Im Unterschied zu Deutschland wird der Bundespräsident in Österreich direkt gewählt. Weiters kandidieren die Bierpartei mit Marco Pogo (35), eig. Dr. med. Dominik Wlazny, und Gerald Grosz (45).ORF.at

Russland – Journalist Derk Sauer (70) findet es unverständlich, dass russische Sportler von Veranstaltungen wie Wimbledon ausgeschlossen werden. „Die Athleten sind nicht schuld, ich denke, wir sollten Athleten nach ihrer sportlichen Leistung beurteilen.“ Bei der Tour de France fährt ein Russe mit: Aleksandr Vlasov. In De Nieuws BV spricht Sauer über seine Leidenschaft für den Radsport. „Sportler haben diesen Krieg nicht angefangen und sind nicht in der russischen Politik aktiv. Wenn Sportler aktiv teilnehmen oder aktiv Propaganda verbreiten, dann ist das eine andere Geschichte“, sagt Sauer. Inzwischen ist die zehnte Etappe der Tour de France in vollem Gange. Nach all den Spannungen rund um die gestrigen Corona-Tests waren 163 Fahrer für die Fahrt nach Megève am Start, darunter auch der Russe Aleksandr Vlasov. Die Chance, dass Wlassow gewinnt, ist allerdings gering, meint Sauer. „Es ist traurig mit dem russischen Radsport. Es gibt eine lange Tradition und sie hatten zwei professionelle Teams im Peloton, aber sie sind verschwunden. Wlassow ist kein potenzieller Podiumskandidat, aber ich hoffe, dass er bei den Bergetappen etwas Schönes zeigt.“ NPO.nl

Saudiarabien – In Dschiddah will Biden mit der Führung des Königreichs zusammenkommen und an einem Gipfel des Golf-Kooperationsrats teilnehmen. Er wehrte sich vor der Reise mehrfach gegen Kritik an dem geplanten Besuch in Saudi-Arabien. Im Wahlkampf 2019 hatte der demokratische Politiker versprochen, die Führung in Riad für den Mord an dem regierungskritischen saudischen Journalisten Dschamal Ahmad Khaschuqdschi zur Verantwortung zu ziehen. Khaschuqdschi; wurde 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando getötet. US-Geheimdienste machen dafür den saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman – den faktischen Herrscher des Königreichs – verantwortlich. ORF.at

Schweiz – Weniger Lieferengpässe. Ist der Höhepunkt des Velobooms erreicht? Nach den Engpässen und langen Lieferzeiten entspannt sich die Situation auf dem Markt, auch die Nachfrage lässt nach. Engpässe gibt es noch bei Ersatzteilen. Weiter Personalmangel.
●Mehr Lohn und Personal: Lastwagenfahrer starten Initiative. Nach dem Ja zur Pflege-Initiative will ein weiterer Berufsstand bessere Arbeitsbedingungen in der Verfassung verankern.
●Trockenheit in der Schweiz. In Flüssen und Seen steigen die Temperaturen und die Pegel sinken. Seit Monaten ist es ziemlich trocken hierzulande. Die Auswirkungen machen sich in den Schweizer Gewässern bemerkbar.
●Der Schweizer Arbeitsmarkt ist angespannt. Von «Great Resignation» kann aber nicht die Rede sein. «Wir nennen das Fachkräftemangel. Wir hatten in der Schweiz keine Kündigungswelle», sagt Marco Salvi. Der Ökonom ist Arbeitsmarktexperte beim liberalen Thinktank Avenir Suisse. Fachkräftemangel? Marco Salvi vermutet, dass der Mangel an der starken Nachfrage der Unternehmen liege; und nicht so sehr am Verhalten der Erwerbstätigen in der Schweiz. «Es ist nicht so, dass sie den Arbeitsmarkt verlassen hätten.»
●Kabinenpersonal am Anschlag. Druck und Spott bei der Swiss: «Das Herzblut ist gestorben». Sie haben das Vertrauen in das Swiss-Management verloren, auf den Fliegern herrscht Befehlsverweigerung. Mehrere langjährige Flight Attendants berichten, wie ihr Traumjob zum Albtraum geworden ist.
●Prinzipiell muss man festhalten: Wir haben Sommer, wir müssen nicht heizen. Insofern geht es gegenwärtig schlicht um die Frage: Bekommen wir die Speicher voll für den Winter? Schaffen wir die 80 Prozent im Oktober, 90 Prozent im November? Dafür hat man Gas kontraktiert aus Quellen, die nicht in Russland liegen, also zum Beispiel aus Norwegen, Katar oder den USA. Und man versucht, Einsparungen zu erreichen. Aber von russischem Gas ganz wegzukommen ist eine langfristige Aufgabe, und da muss noch sehr viel mehr passieren. SRF.ch

Sri Lanka (Ceylon) – Der Präsident von Sri Lanka, Rajapaksa, hat nach wochenlangen Protesten das Land verlassen. Er sei an Bord einer Militärmaschine auf die Malediven geflogen, hiess es. In der vergangenen Woche hatten Demonstranten den Amtssitz des Präsidenten in der Hauptstadt Colombo gestürmt und Rajapaksa zum Rücktritt aufgefordert. Sie machen ihn für die schwerste Wirtschaftskrise in Sri Lanka seit Jahrzehnten verantwortlich. RBB.de

Syrien – Der Anführer der Terrororganisation IS in Syrien ist tot. Maher al-Agal ist bei einem Drohnenangriff getötet worden. Zuletzt ist es den USA gelungen, wiederholt Teile der IS-Führungsriege auszuschalten.
●Dank eines Kompromisses kann die UNO zunächst für ein halbes Jahr Hilfsgüter in die syrischen Rebellengebiete bringen.SRF.ch

Taiwan – Xi Jinping, Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, ermutigte am Montag junge Menschen in der Taiwanstrasse, gemeinsam nach dem chinesischen Traum der nationalen Verjüngung zu streben. Er machte die Bemerkungen, in dem er jungen Menschen aus Taiwan in China antwortete, die am Straits Youth Forum teilnahmen. Xi betonte, dass eine Nation nur gedeihen wird, wenn ihre jungen Menschen erfolgreich sind, und ein Land nur dann stark sein wird, wenn seine jungen Menschen stark sind. Die Zukunft des Vaterlandes und der Nation liegt bei der Jugend. Wir werden wie immer günstige Bedingungen für junge Menschen auf der anderen Seite der Meerenge schaffen, damit sie voneinander lernen können, und es jungen Menschen aus Taiwan erleichtern, zu studieren, Jobs zu finden, Unternehmen zu gründen und auf dem Festland zu leben. Ich hoffe, dass Sie Ihre Erfahrungen und Einsichten über das Festland mit Ihren Kollegen in Taiwan teilen, damit die taiwanesische Jugend mehr über das Festland weiss und sich mit jungen Menschen auf dem Festland zusammenschliesst, um hartnäckig zu streben und ihr Leben in dem grossen Prozess zum Blühen zu bringen der Verwirklichung des chinesischen Traums der nationalen Verjüngung, sagte Xi. Das Straits Youth Forum wurde 2003 gegründet und wird gemeinsam von der All-China Youth Federation, der Chinese Youth International in Taiwan und der Abteilung für Jugendangelegenheiten der Kuomintang betrieben. Es dient als wichtige Plattform für den Austausch zwischen jungen Menschen jenseits der Meerenge. Das 20. Straits Youth Forum fand vom 11. bis 12. Juli in Xiamen, Provinz Fujian, statt. 50 junge Menschen aus Taiwan, die zur Teilnahme an dem Forum eingeladen wurden, haben kürzlich einen Brief an Generalsekretär Xi geschrieben. In dem Brief sprachen sie über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse bezüglich ihres Studiums, ihrer Arbeit und ihres Lebens auf dem Festland und brachten ihre feste Entschlossenheit zum Ausdruck, zur nationalen Verjüngung und Wiedervereinigung beizutragen. CGTN.cn

Türkei – Vertreter Russlands und der Ukraine beraten heute darüber, wie die Getreideexporte über das Schwarze Meer wieder aufgenommen werden können. An den Verhandlungen in Istanbul nehmen auch Vertreter der Türkei und der UNO teil. Die Ukraine ist einer der weltweit grössten Weizen-Exporteure. Seit Monaten stecken Millionen Tonnen Getreide in den Häfen des Landes fest, weil russische Truppen sie kontrollieren oder blockieren. Das hat zu steigenden Preisen geführt und nach Angaben der Welthungerhilfe die Ernährungskrise nochmals verschärft. Früher fanden solche Konferenzen meist in Genf oder Wien statt, doch hat Russland das Vertrauen in die Neutralität beider Länder verloren. RBB.de

Ukraine – Zuletzt konzentrierten sich die russischen Angriffe vor allem auf den Osten der Ukraine. Russische Truppen konnten dabei erfolgreich vordringen. Nun kündigte der ukrainische Präsident Selenski eine Gegenoffensive an. Im Fokus steht die Region um die Stadt Cherson. Eine Gegenoffensive in dem Sinne, dass die Ukraine grössere Gebiete zurückerobere, sei bis jetzt jedoch nicht im Gang. Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Gegenoffensive im Süden des Landes begonnen. Im von Russland besetzten Gebiet Cherson sei ein Waffenlager angegriffen worden. Russlands Präsident Putin hat ein Dekret unterzeichnet, womit alle Ukrainer die russische Staatsbürgerschaft einfacher erhalten können. In der Schweiz haben inzwischen 57’200 Personen aus der Ukraine den Schutzstatus S erhalten (Stand 12. Juli). , sagt SRF-Auslandredaktor David Nauer. «Dennoch kann man sagen, dass die Ukrainer mindestens für den Moment aus der Defensive gekommen sind», so der ehemalige Russland-Korrespondent. «Sie haben in den letzten knapp zwei Wochen erfolgreich russische Munitionslager und Kommandoposten angegriffen.» Die Rede ist von mindestens einem Dutzend erfolgreicher Attacken. «Die letzte erfolgte vergangene Nacht: Nach Beschuss explodierte ein Waffenlager bei Cherson – auf Videos ist eine ungeheure Explosion zu sehen.» Das ist die Strategie dahinter: Die Ukrainer wollen die Russen dort schwächen, wo sie bisher am stärksten sind, wie der ehemalige Russland-Korrespondent erklärt. «Die Russen haben in den letzten Monaten Gebiete erobert, weil sie ganze Städte einfach mit Artillerie kaputt geschossen haben.» Moskaus Truppen hätten eine Übermacht an Artillerie. «Wenn die Ukrainer nun die Waffendepots angreifen, in denen vor allem Artilleriemunition gelagert ist, dann ziehen sie der russischen Kriegsmaschine sozusagen die Zähne – und können dann eventuell an einigen Frontabschnitten sogar zum Gegenangriff übergehen.» SRF.ch
●Kiew benutzt alle Vorwände, um einer Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) den Besuch des Kernkraftwerks Saporoschje in Energodar zu verweigern, das von der militärisch-zivilen Verwaltung der Region kontrolliert wird, sagte ein Beamter dieser Verwaltung am 12.7. „Kiew sucht und schafft alle Vorwände, um einen Besuch von IAEO-Inspektoren im KKW Saporoschje zu verhindern“, schrieb Wladimir Rogow, ein Mitglied des Rates der militärisch-zivilen Verwaltung der Region, auf seinem Telegram-Kanal. Laut Rogov haben die ukrainischen Behörden Angst vor „einer offiziellen Untersuchung der IAEA über die Tatsachen der Herstellung schmutziger Bomben für ukrainische Militante“. VESTI.ru
●Separatisten in Ostukraine führen Todesstrafe ein.ORF.at

Ungarn – Am 11.7. ergriff Ministerpräsident Viktor Orbán im Parlamentsgebäude das Wort. Das Auditorium waren die Fraktionen der Regierungsparteien, die von Máté Kocsis (Fidesz) und István Simicskó (KDNP) geleitet werden. Wie die Pressestelle des Ministerpräsidenten kurz angebunden mitteilte, unterrichtete Orbán die Abgeordneten über die europäische Wirtschaftskrise, die der anhaltende Ukraine-Krieg ausgelöst habe, über die Kriegsinflation und insbesondere über die Entwicklung der Energiepreise. Ungeachtet der widrigen Umstände werde die Regierung die Arbeitsplätze verteidigen, Familien und Rentner schützen sowie an der Politik der gesenkten Wohnnebenkosten festhalten. Was sie nicht verteidigt, wurde am Montagnachmittag offenbar, als im Amtsblatt eine Auflistung all jener Projekte erschien, die der allgemeine Ausgabenstopp trifft. Demnach erreicht die Haushaltssperre der Regierung ein Volumen von 415 Mrd. Forint (1 Mrd. Franken). Allein eine ausbleibende Kapitalerhöhung bei der Projektgesellschaft für das AKW Paks II. spart 100 Mrd. Forint ein, dem Projekt „Liget Budapest“ im Stadtwäldchen werden 14,2 Mrd. Forint entzogen, der Garantiqa Zrt. für staatliche Kreditbürgschaften 12 Mrd. Forint, der Eximbank weitere 10 Mrd. Forint. MR.hu
USA – Twitter verklagt Elon Musk wegen Vertragsbruch. Am 8.7. hatte Musk bekannt gegeben, dass er den US-Kurznachrichtendienst doch nicht kaufen will.
●Mexikos Präsident in den USA. Obrador reist zu Biden – ein Freundschaftsbesuch ist es nicht. Inhaltlich gibt es Differenzen, auch persönlich stimmt die Chemie nicht: In Washington steht ein unterkühlter Besuch an.
●25 Disziplinen – 1700 Startende aus 200 Ländern – bis 30’000 Fans. Am 8.7. fiel der Startschuss zu den 18. Weltmeisterschaften in der Leichtathletik. Nach der letzten Austragung 2019 in Doha (qt) sind die globalen Titelkämpfe zum ersten Mal überhaupt in den USA zu Gast. Schauplatz wird die Stadt Eugene (Bundesstaat Oregon) im Nordwesten des Landes sein, in der auch der Sportartikelhersteller Nike seinen Sitz hat. Die Vergabe vor mittlerweile 7 Jahren erfolgte ganz ohne Bewerbungsverfahren. Dass 3 Jahre (statt der üblichen 2) zwischen den beiden WM liegen, ist der Corona-Pandemie geschuldet. Als ursprünglicher Termin wäre der August 2021 vorgesehen gewesen. Doch die Verlegung der Sommerspiele in Tokio von 2020 auf 2021 zog auch eine Verschiebung der Leichtathletik-WM nach sich. Die nächsten Titelkämpfe finden nun schon im August 2023 in Budapest statt. Es sind 10 Wettkampftage vom 15. Juli bis 24. Juli im Programm. Die Zeit in Eugene liegt aktuell um 9 Stunden hinter der MEZ-Zeitzone. Folglich geht die dortige Morning Session bei uns ab ca. 18:30 Uhr los. Die meisten Entscheidungen fallen spät in der Nacht bzw. in den frühen Morgenstunden.
●Der US-Fahrdienstleister Uber hat jahrelang mit aggressivem Lobbying versucht, Politiker sowie die Öffentlichkeit zu beeinflussen. Das Ziel waren Gesetzesrevisionen, die Uber eine bessere Marktposition in den jeweiligen Ländern ermöglichen sollten. Dieses Vorgehen haben teilnehmende Medien des internationalen Konsortiums für investigativen Journalismus (ICIJ) bekannt gemacht. Laut den Recherchen zeigen SMS-Nachrichten zwischen dem ehemaligen CEO von Uber, Travis Kalanick, und seinen Kollegen, dass dieser bereit war, Tätlichkeiten gegen Fahrer des Fahrdienstes in Kauf zu nehmen, um für das Unternehmen Sympathie in der Öffentlichkeit und bei Politikern zu gewinnen. Unter Kalanick habe Uber zudem mehrfach Strafverfolgungsbehörden getäuscht. In Dänemark etwa habe das Unternehmen die Uber-App in der Nähe von Polizeistationen teilweise deaktiviert. SRF.ch
Weltall – Astrophysiker Adrian Glauser und sein Team an der ETH Zürich haben am Teleskop mitgearbeitet und am Paul Scherrer Institut einen speziellen Verschlussmechanismus entwickelt. Dieser schützt MIRI im kalten All vor Abkühlung. MIRI (Mittleres-Infrarot-Instrument) ist eines von vier wissenschaftlichen Instrumenten an Bord des James-Webb-Teleskops. Es erkundet die jungen Jahre des Universums, als die ersten Sterne entstanden sind. Das Schweizer James-Webb-Team war in den vergangenen zehn Jahren auch aktiv an der Kalibrierung der Instrumente beteiligt, damit diese sehr genau arbeiten können. Noch nie war es möglich, so tief ins All und so weit zurück in die Geschichte des Kosmos zu blicken. Die ersten Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops zeigen das Licht von Sternen und Galaxien, das seit über dreizehn Milliarden Jahren im All unterwegs ist. Das begeistert nicht nur Wissenschaftler, sondern auch den US-Präsidenten Joe Biden. Er hat in der Nacht auf Dienstag das erste Bild der weit entfernten Galaxie SMACS 0723 vorgestellt. Es sei ein historischer Tag, so Biden. Darauf folgten knapp 24 Stunden später weitere, schärfere Aufnahmen aus dem Kosmos. Sie zeigen vor allem: Das Teleskop funktioniert. Und zwar makellos, so Adrian Glauser, der das Schweizer James-Webb-Teleskop-Projekt an der ETH leitet. «Das ist für mich ein Wunder.» Die neuen Bilder zeigen die ganze Bandbreite der verschiedenen kosmischen Objekte, die das James-Webb-Teleskop beobachten soll. «Es ist ein Vorgeschmack davon, was das Teleskop in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren leisten kann», sagt Glauser. Auf den farbigen Aufnahmen sind Regionen zu sehen, in denen Planeten und Sterne entstehen, aber auch sterbende Sterne, heisse Exoplaneten oder kollidierende Galaxien. Die Qualität der Daten sei einzigartig. Sie seien gestochen scharf, sagt Astrophysiker Adrian Glauser. Seit einem halben Jahr dreht die amerikanisch-europäisch-kanadische Co-Produktion etwa eineinhalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt ihre Runden um den so genannten Lagrange-Punkt 2. Anders als sein Vorgänger – das Hubble-Teleskop, das auch nach 30 Jahren verlässlich seinen Dienst versieht – kann das James-Webb-Teleskop weiter ins All und in die Vergangenheit sehen. Denn während das Hubble-Teleskop im Bereich des sichtbaren Lichts arbeitet, empfängt James-Webb Infrarot-Strahlung und damit auch Licht aus der weit zurückliegenden Zeit kurz nach dem Urknall. Damals als es Licht wurde im Weltall und die ersten Sterne zu leuchten begannen. SRF.ch

Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für Freiheit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Banküberweisung) ab € 10.- erhalten Sie als Dankeschön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE“ portofrei und gratis! Details hier.



Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/was-in-der-schweiz-und-anderswo-berichtet-wurde-15-07-2022/