Laut US-Außenminister Anthony Blinken wäre ein ukrainischer Versuch, die Krim zurückzuerobern, für Wladimir Putin eine rote Linie, was wohl in der Folge zu einer heftigen russischen Reaktion führen könnte. Diese Meinung vertrat Blinken in einer Videokonferenz mit einer Expertengruppe am Mittwoch. Laut „Politico“ kam es zu diesem Kommentar nachdem jemand in dem privaten Gespräch gefragt hatte, ob die USA bereit wäre, der Ukraine zu helfen.
„Politico“ zufolge würden also die USA die Ukraine nicht mehr aktiv ermutigen, die Krim zurückzuerobern, sondern überlassen die Entscheidung Kiew allein – wie es diplomatisch heißt: Man lässt also Kiew im Regen stehen. Demnach konzentriert sich die Biden-Administration in erster Linie auf militärische Hilfe für die Ukraine dort, wo die aktiven Kämpfe stattfinden, also vor allem im Osten.

Auch Pentagon skeptisch

Diese Einschätzung spiegelt auch die Kommentare wider, die in den letzten Wochen von Pentagon-Beamten gemacht wurden: Sie sprachen von wütenden Kämpfen im Donbass und im Süden des Landes. Außerdem stellten sie die Fähigkeit der Ukraine in Frage, die Krim in naher Zukunft besetzen zu können.

Auch General Mark Milley, Vorsitzender der Joint Chiefs, ist diesbezüglich skeptisch:

„Dieses Jahr sehr wäre es sehr schwierig, die russischen Streitkräfte militärisch aus …. der russisch besetzten Ukraine zu vertreiben. Das bedeutet nicht, dass es nicht passieren kann. Das heißt nicht, dass es nicht passieren wird, aber es wäre sehr, sehr schwierig.“

Statt Rückeroberung: Isolierung der Krim

Deshalb glauben auch einige Experten  nicht, dass die Ukraine versuchen wird, die Krim zurückzuerobern, sondern sie stattdessen isolieren will.

„Es gibt drei kritische Punkte: die Landbrücke nach Russland, die Brücke über die Straße von Kertsch und den Marinestützpunkt Sewastopol. Sie sollten alle drei ausschalten“

– sagte Kurt Volker, der ehemalige US-Sondergesandte für die Ukraine, der nicht an dem Anruf teilnahm.

 

Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/us-verteidgungsminister-rueckerpberung-der-krim-waere-putins-rote-linie/