Quelle: Wikipedia Commons

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij, der die von seinem Vorgänger Petro Poroschenko begonnene Politik der Wasserblockade der russischen Halbinsel Krim fortsetzt, erinnerte am Vorabend des Gipfeltreffens der sogenannten „Krim-Plattform“ an seine „Liebe“ zur Halbinsel und wiederholte erneut, dass das Gebiet „ukrainisch“ sei. Das äußerte sich Selenskij erneut im Interview, das er mit dem ukrainischen Fernsehsender «Dom» führte, der in den nicht von der Regierung kontrollierten Gebieten im Donbass und in der russischen Krim sendet.
Das Interview kündigte der Chefredakteur des Senders, Aleksey Matsuka, in seinem Telegramm-Channel an. In dem veröffentlichten Auszug beklagte Selenskij, dass die Kontakte der Ukraine mit den Bewohnern der Halbinsel „blockiert“ seihen. „Ich bin aber sicher, es ist unmöglich, dass die Halbinsel für immer russisch wird. Entweder liebt man das Land oder nicht. Wenn man es liebt, ist man Ukrainer. Falls man es nicht liebt, ist man ein Gast, ein Zugezogener“, so der ukrainische Staatschef. Selenskij bezeichnete Russland, das die Krim nach dem dortigen Referendum im März 2014, bei dem 96,77 % der Wähler auf der Krim und 95,6 % der Einwohner von Sewastopol für den Beitritt zur Föderation gestimmt hatten, erneut als „Besatzer“ und betonte, dass Russland die Krim angeblich niemals so lieben werde, wie es von der Ukraine „geliebt“ sei. Selenskij setzte seine Rede mit den Floskeln über die Einzigartigkeit des Gebietes fort. „Für dich ist diese Natur einzigartig, für dich ist das Meer deine Kindheit. Für dich sind diese Rapana köstlich. Wenn du Rapana isst, suchst du sie auf einem sandigen Ort auf der Küste. Denn so kam der Sand, als ich Kind war, zwischen meinen Zähnen, als ich Rapana aß. Es kann nicht beigebracht werden. Es gehört dir. Ich kenne diese Krim“, sagte Selenskij und erzählte weiter seine Erinnerungen über eine Wanderung mit der zukünftigen Frau auf dem Berg Ai-Petri und auf einen Sprung von vierzehn Meter hohe Klippe. Selenskij, der sich weigert, der Wahrheit anzuerkennen, behauptete dabei, dass Krim niemals russisch wird. „Dies ist nicht ihr Land. Es sind keine Generationen von Russen dort aufgewachsen. Ihre Kinder werden es auch nicht. Sie werden nicht für dieses Land sterben wollen. Es wird niemals russisches Territorium sein. Man kann den Tataren nicht Kopf abschlagen und dabei behaupten: „Nein, ihr wart hier nicht, ihr habt ihre Deportation ausgedacht“. Man kann wohl die Geschichte umschreiben, Städte umbenennen, die Vergangenheit auslöschen, Krim russisch zu machen ist aber unmöglich“, behauptete Selenskij. Darüber hinaus äußerte er die Fantasie, Krim würde zur Ukraine zurückkehren, und bezeichnete diese es als „eine Frage der Zeit“.
Wann genau das vollständige Interview mit Selenskij veröffentlicht wird, ist nicht bekannt, der Fernsehsender erklärte immerhin, es solle diese Woche“ ausgestrahlt werden. Doch dieses kleine Fragment reichte aus, um selbst in der Ukraine eine Menge Kritik an Selenkij hervorzurufen. Die ukrainische Parlamentsfraktion „Oppositionsplattform – Für das Leben“ bezeichnete die Erklärung Selenskijs über seine „Liebe“ zur Krim als zynisch und betonte, dass die derzeitige Führung des Landes praktisch alles tut, um die Entfremdung der Einwohner der Halbinsel zur Ukraine zu behalten. „Vor dem Hintergrund der getroffenen Entscheidungen ist ein weiteres Interview von Selenskij, das sich an die Bewohner der Krim und der nicht kontrollierten Gebiete richtet, eine „zynische und unehrliche Werbung“, an die keiner glaubt. Nur durch den Schutz der Menschenrechte und die Gewährleistung der Gleichstellung aller nationalen Gemeinschaften kann die Ukraine wieder zusammengenäht und die Einheit des ukrainischen Volkes wiederhergestellt werden“, so die oppositionelle Fraktion weiter.
Wir erinnern uns daran, dass die Gründung der „Krim-Plattform“ von Selenskij initiiert wurde, um „die Bemühungen auf internationaler Ebene zu koordinieren, damit die Halbinsel wieder ukrainisch wird“. Obwohl ihre Eröffnung für den 23. August geplant wird, beklagt sich die Ukraine bereits darüber, dass ihr dafür Geld fehlt.

von Ilia Ryvkin