Vor zehn Jahren eröffnete die 1955 gegründete internationale Hilfsorganisation für verfolgte Christen Büro in Wien.
Die weltweit tätige christliche Hilfsorganisation Open Doors wurde 1955 durch das Engagement eines einzelnen Mannes, bekannt als »Bruder Andrew« bzw. »Schmuggler Gottes«, ins Leben gerufen. Heute ist das Hilfswerk in mehr als 70 Ländern aktiv und hat Büros in 24 Ländern der sogenannten »freien Welt«. In Österreich ist Open Doors seit 2012 aktiv und hat seinen Sitz in Wien.

Mit einem Festempfang mit Partnern und langjährigen Unterstützern feierte die österreichische Niederlassung von Open Doors am Donnerstag, 9. Juni 2022, ihr zehnjähriges Bestehen. Festredner Weihbischof Franz Scharl sowie Kurt Igler, Geschäftsführer von Open Doors Österreich, zeichneten den Weg der Hilfsorganisation zur Unterstützung von verfolgten Christen in den vergangenen zehn Jahren nach.

Open Doors öffnet Türen

Weihbischof Scharl, Referatsbischof für verfolgte Christen an der Österreichischen Bischofskonferenz, drückte seine enge Verbundenheit mit der Hilfsorganisation aus und zitierte den Apostel Paulus im ersten Korintherbrief: »Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen Glieder mit«, was auch Grundsatz der Arbeit von Open Doors ist. »Wir dürfen nicht darüber hinwegsehen, dass es Schwestern und Brüder gibt, die verfolgt werden«, so Scharl weiter. »Open Doors öffnet Türen, nicht eine, sondern in drei Richtungen. Eine Tür zu Gott, eine Tür zu den Verfolgten und eine weitere Tür zu suchenden Menschen.«

Igler freute sich über die Entwicklungen in den vergangenen zehn Jahren in Österreich. Er betonte den Wert der guten partnerschaftlichen Beziehungen zu Hilfsorganisationen, öffentlichen Einrichtungen und Partnern in der Politik. Außerdem drückte er seinen Dank an die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Unterstützer aus und unterstrich die Wichtigkeit des Gebets: »Gebet bewegt den Arm Gottes. Von verfolgten Christen hören wir an erster Stelle die Bitte um Gebet. Auf diese Weise erleben Menschen, dass sie in Leid und Verfolgung nicht alleine gelassen sind. Wir können sie unterstützen, auch wenn wir nicht vor Ort sein können.«

Die Bedeutung der überkonfessionellen Ausrichtung hob Monika Chap-Rabenau, Kommunikationsleiterin von Open Doors Österreich, hervor. Sowohl in der Projektarbeit und Unterstützung von verfolgten Christen sei nicht die Konfession ausschlaggebend, sondern ausschließlich der Umstand, wegen des christlichen Glaubens Verfolgung zu erleben. In der Zusammenarbeit mit Partnern und Kirchen in Österreich sei es ebenfalls einzig der gemeinsame Glaube an Jesus Christus, der verbinde.

Aktivität in Österreich

Bereits vor rund zwanzig reisten Schweizer Mitarbeiter der Hilfsorganisation fallweise nach Österreich, um auf die Situation von verfolgten Christen aufmerksam zu machen. 2012 wurde schließlich der erste einheimische Mitarbeiter eingestellt. Kurt Igler, heute Geschäftsführer von Open Doors Österreich, besuchte Kirchen und Gemeinden in ganz Österreich und knüpfte Kontakte zu Medien und Politik. Seit 2020 besteht ein eigener Verein, heute betreut Open Doors Österreich mit 3 angestellten Mitarbeitern und einem Netzwerk von freiberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern im Büro am Wiener Hauptbahnhof die Tätigkeiten in Kommunikation, Fundraising und Advocacy. Die enge Zusammenarbeit mit den Schwesterorganisationen insbesondere in der Schweiz und in Deutschland sowie die Einbindung in die Dachorganisation Open Doors International ermöglichen Projekte in mehr als 70 Ländern und in umfangreichen Projektfeldern.

Vom Ein-Mann-Dienst zur weltweiten Hilfsorganisation

Am 15. Juli 1955 reiste Bruder Andrew erstmals nach Polen. Er wollte evangelisieren, doch er hörte Gottes Ruf, sich für die Kirche einzusetzen, die in Gefahr stand, vom Kommunismus erdrückt zu werden. »Wenn du wieder kommst, bring bitte Bibeln mit«, sagte ein Pastor in Warschau zu ihm.

Es folgten Hunderte Reisen in einem VW Käfer, der 35 Jahre lang als Symbol im Logo für den Dienst stand. Stand in den ersten Jahrzehnten Osteuropa im Fokus der Aktivitäten, rückten in den Achtzigerjahren China und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs insbesondere der Nahe Osten in den Mittelpunkt. Heute ist Open Doors in mehr als 70 Ländern weltweit tätig und setzt Schwerpunkte in Afrika, Asien und dem Nahen Osten.

Anfänglich war die Bibelverbreitung die bekannteste und wichtigste Aufgabe von Open Doors. Später fragten verfolgte Christen nach Schulungen, um die Bibel besser zu verstehen, danach folgten Trainingsangebote zum Umgang mit Verfolgung. Der Dienst wurde zusehends ganzheitlicher, um alle Bedürfnisse der verfolgten Christen abzudecken: So wurden auch Nothilfe, finanzielle Unterstützung und medizinische Hilfsmittel durch unsere sozio-ökonomische Entwicklungshilfe angeboten.

Der Einsatz von Social Media und Online-Plattformen verstärkt die Kontaktmöglichkeiten zu verfolgten Christen. Gedruckte Bibeln und christliche Bücher werden insbesondere in schwer zugänglichen Regionen durch das Angebot von Online-Materialien ersetzt.

Der seit 1992 jährlich erhobene Weltverfolgungsindex von Open Doors untersucht anhand von umfassend recherchierten und analysierten Daten das Ausmaß und die Stärke von Christenverfolgung weltweit und ist damit wichtigstes Instrument für die Arbeit der Hilfsorganisation und Referenzquelle für Christenverfolgung für Medien, Politik und Entwicklungshilfe



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Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/open-doors-im-einsatz-fuer-verfolgte-christen-10-jahre-in-oesterreich/