“Wie passt das zusammen? Deutschland holt Kernkraftwerke aus der Reserve – wie hier Block 7 im Großkraftwerk Mannheim. 70 Kilometer südöstlich, in Neckarwestheim, wird eines der letzten Kernkraftwerke abgeschaltet; es stößt kaum Treibhausgase aus, sondern nur Wasserdampf. Gleichzeitig werden bei unseren europäischen Nachbarn neue Kernkraftwerke gebaut.” Mit diesen Worten beginnt eine bemerkenswerte Doku unter dem Titel “Deutschland schaltet ab – Der Atomausstieg und die Folgen”, die die ARD wenige Tage vor dem finalen Aus für die letzten drei Kernkraftwerke ausstrahlt. Darin wird die Frage aufgeworfen, welche Folgen die deutsche Energiepolitik für den Industriestandort Deutschland eigentlich hat, und wie sich der von den Grünen unbeirrt und wider alle Vernunft ideologisch durchgesetzte Ausstieg aus der Kernenergie auf die Entwicklung des Strompreises und die Stabilität der Stromnetze auswirkt.
Ebenfalls wird auf die Situation im Ausland verwiesen, wo etliche Länder an Atomenergie festhalten und die Forschung an neuen, saubereren und noch sichereren Reaktortypen fortsetzen – eine Forschung, die schon heute zu Weiterentwicklungen geführt hat, die viele der in Deutschland seit 40 Jahren unverändert nachgeplapperten Vorurteile und Stereotype über die angebliche “Hochrisikotechnologie” mit ihren “Altlasten” längst hat weitgehend gegenstandslos werden lassen. “Ist die deutsche Energiepolitik noch zeitgemäß? Wird sie den aktuellen Entwicklungen noch gerecht?”, fragen die Macher der Doku.
Drops ist gelutscht
Sieh an: Kurz bevor die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet werden, fällt der ARD also plötzlich ein, wie kritischer Journalismus funktioniert. Jetzt, da das Kind in den Brunnen gefallen und der Ausstieg als “unumkehrbar” feststeht, erscheint diese wirklich sehr, sehr gute Doku zur Abschaltung und generellen Energiewende mit all ihren negativen Facetten. All das, was die Kritiker der deutschen Klima- und Energiepolitik in den letzten Jahren unermüdlich vorgebracht haben, findet sich dort plötzlich wieder.
Die eingefangenen Stimmen aus dem Ausland sind fast schon vernichtend für die hiesigen Grünen. Jetzt, wo der Drops gelutscht ist, kann man es wohl machen. Es zeigt sich damit einmal mehr, dass die öffentlich-rechtlichen Reporter und Redakteure nicht grundsätzlich schlechte Journalisten sind – sondern dass sie sich einfach aktiv, vorsätzlich und ganz bewusst dafür entscheiden, häufig falsch, selektiv und manipulativ zu berichten. Sie könnten es besser, so wie hier. Sie wollen es nur häufig nicht, weil es nicht der politischen Linie entspricht.
Quelle: https://ansage.org/kurz-vor-dem-akw-aus-wird-ploetzlich-auch-die-ard-wach/