Seit Wochen überschlagen sich die Medien mit neuen Hiobsbotschaften über den Gardasee. Italiens größter See trockne wegen des Klimawandels aus – so ist zu lesen. Nur es ist schlicht falsch. Der jetzige Wasserstand kann die Panikmache nicht rechtfertigen. Darüber hinaus wird er falsch interpretiert.

Ob in Deutschland oder in Österreich: Die Horror-Schlagzeilen wollen kein Ende nehmen. Wer heuer am Gardasee auf Urlaub ist, der müsste sich demnach schön langsam fragen, ob er hier überhaupt noch baden kann.

Der Wasserstand war im Jahr 2007 niedriger

Die angeblich alarmierenden Pegel-Angaben beziehen sich auf den sogenannten Nullpunkt. Zurzeit befindet sich der Pegel 60 Zentimeter über diesem Punkt. Das ist nicht sonderlich viel, aber kein Negativrekord. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Im Jahr 2007 war der Pegelstand zu dieser Jahreszeit schon tiefer. Im Jahr 2002 lag er zu Jahresbeginn unter dem diesjährigen Stand. In anderen Jahren lag der Pegel zunächst weit höher, ist aber dann wieder kräftig gesunken.