Das sanierte, alte Bahnhofsgebäude in Seelow (Märkisch-Oderland) bekommt eine neue Nutzung: Der Geschichts- und Heimatverein Gusow-Platkow (Märkisch-Oderland) hat dort eine «Geschichtsstation Seelow/Mark» eingerichtet, die an diesem Wochenende in Betrieb genommen wird. Eine Ausstellung zeigt, wie Einheimische, Flüchtlinge und Soldaten Alltag und Veränderungen in der Oderregion zwischen 1930 und 1960 erlebt haben.

Die 20 Vereinsmitglieder haben in den vergangenen 19 Jahren nicht nur Original-Exponate zusammengetragen, sondern auch Biografien und Erlebnisberichte gesammelt, die Besuchern unterschiedliche Blickwinkel auf jene Zeit ermöglichen sollen. Vom Brandenburger Kulturministerium erhielt der Verein für das Projekt 25.000 Euro aus Lottomitteln. Die Stadt Seelow hatte das nicht mehr von der Deutschen Bahn benötigte Bahnhofsgebäude gekauft und mit Hilfe von EU-Fördermitteln saniert.

Der 1877 erbaute Bahnhof gehört neben der alten Villa Wagner im polnischen Grenzort Kostrzyn und dem Kulturhaus im polnischen Slonsk zu authentischen Erinnerungsorten, die die Stadt Seelow gemeinsam mit polnischen Partnern unter der touristischen Dachmarke «Erinnerung verbindet» bekannter machen möchte. «Die Oder-Warthe-Region ist in ihrer Kombination historischer Ereignisse einzigartig. Geschichte lässt sich hier aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten», sagte Dirk Röder, Mitarbeiter der Seelower Wirtschaftsförderung, der das Projekt auf deutscher Seite betreut.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2023-03/23/alter-bahnhof-in-seelow-wird-zum-erinnerungsort