DresdenHausbesitzer in Deutschland bangen: Ölheizungsverbot ab nächstes Jahr? Zwangssanierungen, wenn die eigenen vier Wände zur Energie-Schleuder werden?

Holger Schubert (41) aus Dresden will alles richtig machen – bevor Habecks Sanierungshammer greift. Doch er wird für ihn zum Boomerang! Denn der sächsische Denkmalschutz spielt nicht mit!

„Ich saniere ein denkmalgeschütztes Haus aus dem Jahre 1914, tausche die vorhandene Kohleheizung gegen eine moderne Wärmepumpe ein, dämme Fassade und Dach und will natürlich auch die Fenster erneuern“, erklärt Schubert. Doch letzteres verbietet ihm die Denkmalschutzbehörde.

Schubert: „Ich muss von zehn Fenstern in meinem Haus, sieben alte drin lassen und wieder aufarbeiten. Dabei würden neue, baugleiche Holzsprossenfenster fast dreimal so gut dämmen wie die 109 Jahre alten Originale. Bei einem Fenster mit Einfachverglasung von 1914, das ich erhalten soll, geht sogar zehnmal so viel Wärme verloren“, ärgert sich der Flugzeug-Ingenieur.

Der Witz: Sowohl sein direkter Nachbar verbaute im ebenfalls denkmalgeschützten Haus ungefragt Kunststoff-Fenster. Und die Stadt Dresden betreibt unweit in der denkmalgeschützten, früheren Feuer-Wache eine Kita mit Hort. Die hat ebenso neue Holzsprossenfenster!

Warum das so ist, wollte das Denkmalschutzamt der Stadt Dresden BILD auf Anfrage nicht erklären.

Zum Ämter-Irrsinn kommt der Preishammer: Vier aufgearbeitet Originalfenster allein kosten ihn 16 500 Euro, vier neue, optisch identische nur 7600 Euro. Seine Baukosten für das Wohnhaus mit 125 qm sind durch Inflation und gestiegene Material- und Handwerkerkosten ohnehin schon von 350 000 auf 450 000 Euro geklettert.

Dennoch leistet sich Schubert für den Umweltschutz eine 45 000 Euro teure Luft-Wärmepumpe (Gasheizung im Vergleich nur 15 000 Euro). Schubert befürchtet: „Der Stromverbrauch der Wärmepumpe wird durch die schlechtere Wärmedämmung der Originalfenster enorm steigen.“

In seiner Verzweiflung schrieb der gebürtige Dresdner dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (47, CDU) und dessen Umweltminister Wolfram Günther (49, Grüne) einen Protest-Brief – ohne Erfolg.

Letzte Woche erhielt nun auch Bundes-Klimaschutzminister Robert Habeck (53, Grüne) Post von Schubert. Er schreibt: „Ich möchte als Bauherr freiwillig energetisch sanieren, es wird mir seitens der Ämter aber leider untersagt. In wenigen Jahren werde ich dann vermutlich gesetzlich dazu verpflichtet – ist das nicht schizophren?“

Quelle: https://www.bild.de/regional/dresden/dresden-aktuell/energiekrise-dresdner-hausbauer-rechnet-mit-habeck-ab-83195088.bild.html